Inhalt
Kürzlich erhielt ich einen Gutschein für fünffache Superpunkte von Coop. Ich nahm zur Kenntnis, dass der Gutschein «nicht kumulierbar mit anderen Bons, Rabatten und Aktionen» ist. Überdies ist er «nicht gültig für Spirituosen/Aperitifs, Raucherwaren, Geschenkkarten, Erlebnisboxen, Reka-Card, Vignetten, gebührenpflichtige Kehrichtsäcke, Gebührenmarken …» – durchhalten, liebe Leserinnen und Leser! – «… Depotgebühren, Leergut, Telefonkarten, Gesprächsguthaben, Lose, Lotto/Toto, Ticketverkauf, Zeitungen/Zeitschriften, Baby-Anfangsmilch, Tragtaschen, Internetshop, eingemietete Shops, Tchibo-Sortiment, Weinmessen, Hauslieferdienste, Liefergebühren, Mietgeschäfte, Ersatzteile, Reparaturen, Dienst-/Serviceleistungen, Projektberatung, Tiernahrung.»
Ja, wofür ist denn der Gutschein überhaupt gültig? Warum ist Baby-Anfangsmilch ausgenommen? Aber Rotwein nicht? Welche Shops sind eingemietet? Und welche gehören zu Coop?
Ich will nicht weiter auf Coop herumhacken. Andere Geschäfte sind nicht besser. Manor etwa gewährt 20 Prozent Rabatt auf die «gesamte Damenmode». Wohlverstanden: auf die «gesamte». Und trotzdem gilt der Rabatt nicht für Bademode und für Kleider von insgesamt 19 Marken. Das Berner Warenhaus Loeb gibt «20 % auf alles». Aber nicht auf das Sortiment von 25 eingemieteten Geschäften. Auch nicht auf Bücher, Druckerpatronen, Schnittmuster, Unicef-Karten, Lebensmittel und so weiter und so fort.
Langsam frage ich mich, wofür all die Gutscheine gut sind. Sind es überhaupt Gutscheine? Oder nicht eher Schlechtscheine?
Kommentare zu diesem Artikel
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar hinzuzufügen
Sind Sie bereits Abonnent, dann melden Sie sich bitte an.
Nichtabonnenten können sich kostenlos registrieren.
Besten Dank für Ihre Registration
Sie erhalten eine E-Mail mit einem Link zur Bestätigung Ihrer Registration.
Schlechtscheine
Du schreibst mir aus der Seele. Der Rabattwahnsinn ist kaum mehr zu übertreffen. Die Nutzniessung all der Rabatte und sonstigen Aktionen schaffst du nur, wenn du pensioniert bist. Eine der Aktionen von der übelsten Sorte sind die Gutscheinbüchlein mit 100 Bons von denen du vielleicht deren 5 brauchen kannst - meist musst dann noch Mehrfachpackungen kaufen (besondrs geeignet für 1- und 2-Personenhaushalte) - foodwasting lässt grüssen. Apropos Pensionierung: die verbleibende Restlebenszeit der Pensionierten mit Aktionenstudium zu verplempern ist natürlich eigentlich zu schade.