Während elf Jahren kann viel entstehen: zum Beispiel ein 57 Kilometer langer Tunnel durch den Gotthard oder das «One World Trade Center in New York». Gleich viel Zeit brauchte die Schweizerische Nationalbank für die neue 50-Franken-Note, bis Direktionspräsident Thomas Jordan sie am 6. April endlich präsentieren konnte. Jordan dankte an der Medienkonferenz in Bern allen Beteiligten für ihren «unaufhörlichen Einsatz». Die neuen Banknoten seien «sicher und ästhetisch».
Und sie sind kleiner. Die neue Note ist vier Millimeter schmäler und elf Millimeter kürzer als ihre Vorgängerin. Das neue Format hat teure Folgen: Die Geldautomaten müssen aufwendig umgerüstet werden.
Die Automaten haben verschiedene Auszahlkassetten. Jene für 50-Frankennoten sind für die neuen Scheine zu breit. Es braucht neue Kassetten. Bancomat-Hersteller Wincor-Nixdorf beziffert die Kosten auf «zwischen 80 und wenigen Hundert Franken, je nach Gerätetyp und Umstellungsprozess». Das sind bei 2600 Wincor-Nixdorf-Auto-maten in der Schweiz mehrere Hunderttausend Franken. Hinzu kommen zwei weitere Fabrikate. Die Post sagt nicht, wie viel die Neuausstattung der rund 850 Postomaten kostet.
Umrüstungskosten bei jeder neuen Note
Auch die 10er-, 20er-, 100er, 200er- und 1000er-Noten werden vier Millimeter schmaler. Die neuen Scheine werden gestaffelt in Umlauf gesetzt, deshalb wiederholen sich die Umrüstungskosten. Daneben fallen für Software-Updates weitere Ausgaben an.
Vor zwei Jahrzehnten vier Millimeter breiter
Schon vor zwanzig Jahren sorgte die Nationalbank für Ärger. Damals wurden die heute gültigen 20-Franken-Noten eingeführt. Die neuen Noten waren vier Millimeter breiter. Die SBB-Kunden fluchten, weil die neuen Scheine nicht in den engen Schlitz der Billettautomaten passten.
Wie es anders geht, macht die Europäische Zentralbank vor. Sie stellte vor fünf Monaten neue 20-Euro-Scheine vor. Sie sind gleich gross wie die alten Noten.
Die Nationalbank sagt dazu, die neuen Formate würden in der maschinellen Verarbeitung Einsparungen ermöglichen. Zudem fielen weniger Lager-, Transport- und Produktionskosten an. Wie hoch die angeblichen Einsparungen sind, sagt Mediensprecherin Silvia Oppliger nicht.