Schnelle Handgriffe an der Halswirbelsäule können einen Schlaganfall auslösen. Davor warnt jetzt die Herzgesellschaft der USA.
Chiropraktiker und andere Therapeuten setzen gegen Rücken- oder Nackenschmerzen oft Druck- und Drehbewegungen am Hals ein, sogenannte Manipulationen. Doch diese könnten einen winzigen Riss in einer Arterie verursachen, schreibt die Fachgesellschaft in der Zeitschrift «Stroke». Es bestehe die Gefahr, dass sich an dem Riss ein Blutgerinnsel bilde, das ins Hirn gelangen könne. Die Autoren fordern, dass Heilpraktiker ihre Patienten vorgängig über das Risiko aufklären sollen.
Thomas Lüscher, Professor für Herzmedizin an der Universität Zürich, bestätigt den Zusammenhang. Zwar bestehe die Gefahr lediglich bei Leuten mit bereits geschwächten Blutgefässen, zum Beispiel schwangeren Frauen oder Patienten mit seltenen Gefässkrankheiten. «Aber die meisten Betroffenen wissen nicht, dass sie gefährdet sind.»
Der Schweizerische Verband der Chiropraktiker Chirosuisse sieht trotzdem keinen Handlungsbedarf. Er schreibt saldo, es sei «nicht bewiesen», dass die Manipulationen einen Schlaganfall auslösen könnten.
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