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Skirennfahrer sind lebende Litfasssäulen: Auf Kleidern, Helmen, Mützen und Ski werben sie für ihre Sponsoren – die TV-Kameras rücken diese ins richtige Licht.
Bernhard Russi gehört längst nicht mehr zu den gesponserten Sportlern. Der aus Gebührengeldern gut bezahlte Moderator nutzte an der Ski-WM in Vail, USA, dennoch das Rampenlicht: Während der TV-Übertragung des Männerslaloms am 15. Februar 2015 prangen auf dem linken Oberarm weiss leuchtend ein grosses «B» und «Sports», ebenso auf der Brustpartie. Und auf der Hose steht gut lesbar: «Bogner». Auf seiner privaten Website outet sich Russi als Verwaltungsratsdelegierter des Kleiderherstellers Bogner mit Hauptsitz in München.
Das Schweizer Radio und Fernsehen SRF erklärte saldo: «SRF-Moderatoren dürfen keine Logos/Brands tragen.» Die Experten im Ski-Alpin und Ski-Nordisch seien angehalten, handelsübliche Sportkleidung zu tragen, dezente Logos seien erlaubt. Ein Blick in den Internetshop von Bogner zeigt: Die handelsübliche Ware kommt ohne Logos auf Ärmeln und Hosenbeinen daher. Dezent, wie es sich in dieser Lifestyle-Preisklasse geziemt. Russis Moderatoren-Dress war aber nicht handelsüblich. SRF schreibt: «Grösse und Präsenz des Brandings sind Ermessenssache – dabei kann es ausnahmsweise zu einer Grenzüberschreitung kommen.»
Bernhard Russi mochte nicht Stellung nehmen – weder zum Sponsoring seiner Moderationskleidung noch zu einem allfälligen Zusatzhonorar von Bogner. SRF schreibt dazu: «Die Konditionen, zu denen Herr Russi seine Kleider beschafft, sind nicht Teil unserer Engagement-Vereinbarung mit ihm. Das ist seine Privatsache.»
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