Hochgerechnet landen pro Jahr 15 000 trächtige Kühe auf der Schlachtbank. Das ergaben saldo-Recherchen (16/14). Die Zahl basiert auf einer Stichprobe des Bundesamts für Veterinärwesen in einem Schweizer Schlachthof.
saldo schickte dem Bundesamt eine ganze Reihe von Fragen. Wie lief die Stichprobe ab? Wie werden die Tiere getötet? Weshalb lassen die Bauern trächtige Kühe metzgen?
Das Bundesamt antwortete fristgerecht und ausführlich. Doch ohne saldo zu informieren, leitete es die Fragen samt Antworten an verschiedene Organisationen weiter – darunter den Bauernverband, die Vereinigung der Kantonstierärzte und Proviande, den Branchenverband der Fleischwirtschaft.
saldo erfuhr davon, weil einer der Empfänger die Redaktorin über das Vorgehen des Amtes informierte.
Das Bundesamt sieht in dieser Vorwarnung der Fleischbranche vor der saldo-Recherche kein Problem: Man pflege eine offene Kommunikation mit Medien, Interessenverbänden und der Branche.
Peter Studer, Rechtsanwalt und ehemaliger Präsident des Schweizer Presserats, sieht das anders: Dass eine Medienanfrage weitergeleitet werde, um weitere mögliche Opfer vor einer unbequemen Recherche zu warnen, sei «unkorrekt und unanständig».
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