Inhalt
Seit Anfang Jahr läuft die SRF-Sendung «Zwei am Morge». Zu sehen sind zwei junge Männer, die künftig drei Mal pro Woche in wilden Kameraschwenkern lustige Witze erzählen. Die Komiker der Facebookseite Unigag sollen die Zuschauer in der Show auf dem Laufenden halten, «was die aktuellsten Themen, spannendsten Stories und aufregendsten Lästereien» angeht, schreibt SRF. Die Sendung sei die «erste Youtube-Morgenshow der Schweiz». Sie läuft also nicht auf SRF 1 oder SRF 2, sondern ist einzig über das Internetvideoportal Youtube und auf der SRF-Website zu sehen.
Laut SRF-Mediensprecherin Natalie Blasi arbeiten für «Zwei am Morge» ein Produzent, ein Redaktor, zwei Moderatoren, zwei Kameraleute, zwei Cutter und ein Autorenpool von sechs Personen. Die Sendungen dauern gut sechs Minuten. Kosten pro Folge: knapp 4000 Franken. Das finanzieren die Gebührenzahler. Dabei erreicht die Show kein sehr grosses Publikum: Die erste Folge vom 7. Januar wurde bisher nur rund 19 000 Mal angeschaut.
Eigentlich könnte man über die Serie hinwegschauen – wäre da nicht die No-Billag-Abstimmung am 4. März. Sie entscheidet über die Zukunft der SRG. Für die Befürworter der Initiative ist ein solches Format Wasser auf ihre Mühlen. Da drängt sich die Frage auf, ob irgendjemand beim SRF schon einmal etwas von der goldenen PR-Regel gehört hat: «Timing ist alles!»
Das Gespür für den richtigen Moment braucht es nicht nur bei Witzen, sondern auch bei der Einführung eines neuen Formats. Kurz vor der Abstimmung gebührenfinanzierte Beiträge auf Youtube zu lancieren, zeugt nicht davon.
Kommentare zu diesem Artikel
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar hinzuzufügen
Sind Sie bereits Abonnent, dann melden Sie sich bitte an.
Nichtabonnenten können sich kostenlos registrieren.
Besten Dank für Ihre Registration
Sie erhalten eine E-Mail mit einem Link zur Bestätigung Ihrer Registration.
Keine Kommentare vorhanden