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Fussball-WM-Studio auf SRF. Moderator Rainer M. Salzgeber und zwei Experten, darunter Ex-Young-Boys-Trainer Christian Gross, reden sich warm. Spanien wird gegen Chile spielen. Die Titelverteidiger müssen gewinnen, wenn sie nicht in der Vorrunde ausscheiden wollen.
Experte Gross erklärt, warum die Spanier als Sieger vom Platz gehen werden. Salzgeber zweifelt. Gross nicht. Casillas sei der Richtige. «Er war entscheidend, als sie vor vier Jahren Meister wurden. EM, WM, EM – immer war Casillas im Goal. Er ist nach wie vor gut.» Salzgeber wirft ein, im Februar hätten die Chilenen Spanien besiegt. Gross winkt ab: «Mich haben sie nicht überzeugt.»
In der Pause steht es 2:0 für Chile.
Man würde erwarten, dass Experte Gross zugibt, sich geirrt zu haben. Stattdessen erklärt er, warum es den Spaniern nicht läuft: «Ich glaube, es geht eine Ära zu Ende. Die Mannschaft hat keine Kraft, es fehlt vieles heute.» Schuld sei die Aufstellung des Trainers und dass er «Torres, das Hirn der Mannschaft, auf der Bank sitzen lässt». Ausserdem habe Spanien immer gewonnen. Ans Verlieren müssten sie sich erst gewöhnen. «Aber es ist noch nicht ganz fertig!» Schlusspfiff. Immer noch 2:0 für Chile.
Experte Gross tönt nun plötzlich anders: «Man hat es ja vermutet», sagt er. Das sei keine spanische Mannschaft gewesen, sie hätten «unorthodox abgewehrt». Sie hätten «geistig nicht mehr die Frische» gehabt. Und weshalb nur der Trainer an den altgedienten Spielern festgehalten habe, wo es doch so gute Nachwuchsspieler gäbe.
Auf solche Experten kann man verzichten. Nachher wissen es alle besser.
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