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Coop und die Zeitschrift «Schweizer Familie» können es gut miteinander. Kürzlich druckte das Blatt ein Interview mit Lorenz Wyss, dem Chef der Coop-Tochter Bell. Hauptthema war das Coop-Label «Naturafarm». Kritische Fragen gibt es kaum. Kein Wunder, dass am Ende des Interviews steht: «Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Coop entstanden.»
Im Sommer lag der «Schweizer Familie» eine 40-seitige Sonderbeilage zum Thema «Artgerechte Tierhaltung» bei. Chefredaktor Daniel Dunkel lobte damals im Editorial «Naturafarm» über den grünen Klee. Ganz unten stand: «Diese Sonderbeilage der ‹Schweizer Familie› ist in Zusammenarbeit mit Coop Naturafarm entstanden.»
Coop habe die Sonderbeilage bezahlt – das Monate später erschienene Interview sei «Teil dieser Kooperation», sagt Dunkel auf Anfrage von saldo. Er sei sich bewusst, dass die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen im redaktionellen Teil heikel sei. Man habe im Vorfeld recherchiert und sei der Meinung, das Label sei zum Wohl der Tiere und von öffentlichem Interesse. Er habe deshalb «ohne schlechtes Gewissen positiv über Naturafarm schreiben können». Und dazu habe man die Zusammenarbeit transparent ausgewiesen.
Das ist richtig. Dennoch: Ein Journalismus, der sich in Werbekampagnen von Inserenten einspannen lässt, verliert jede Glaubwürdigkeit. Da nützt es auch nichts, wenn man das noch extra hinschreibt.
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