Riskante Goldschürfer-Aktien
Erstmals seit April 2013 kostet ein Kilo Gold mehr als 47 000 Franken. Noch stärker gestiegen als der Goldkurs ist der Wert von Aktienfonds, die in Goldminen investieren. Doch Anleger sollten damit vorsichtig sein.
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saldo 13/2019
27.08.2019
Pascal Roth
Gold wird im Gegensatz zu einem Wertpapier nie wertlos. Für Anleger kann es deshalb sinnvoll sein, einen Teil des Vermögens in Gold anzulegen. Das reduziert die Wertschwankungen eines Depots und verbessert langfristig den Ertrag (saldo 4/2019).
Gold gibt es aber nicht nur als Metall. Anleger können auch Fonds mit Aktien von Unternehmen kaufen, die Goldminen betreiben. Die Wertsteigerung so...
Gold wird im Gegensatz zu einem Wertpapier nie wertlos. Für Anleger kann es deshalb sinnvoll sein, einen Teil des Vermögens in Gold anzulegen. Das reduziert die Wertschwankungen eines Depots und verbessert langfristig den Ertrag (saldo 4/2019).
Gold gibt es aber nicht nur als Metall. Anleger können auch Fonds mit Aktien von Unternehmen kaufen, die Goldminen betreiben. Die Wertsteigerung solcher Aktien kann viel höher sein als beim Gold selbst. Der beste Goldminen-ETF, der UBS Solactive Global Pure Gold Miners (Valoren-Nummer 18168423), legte im laufenden Jahr gemessen in US-Dollar um 40 Prozent zu. Der Goldpreis in Dollar stieg im gleichen Zeitraum nur um 17 Prozent.
Stärkere Kursschwankungen bei Minenaktien
Investitionen in Goldminen-ETFs sind nichts für sicherheitsbewusste Anleger. Minenaktien steigen und fallen langfristig deutlich stärker als der Goldpreis (siehe Grafik im PDF). So büsste der erwähnte UBS-Goldminen-Fonds gleich nach der Lancierung im November 2012 in nur sieben Monaten über die Hälfte seines Werts ein. Im selben Zeitraum sank der Goldpreis in Dollar nur um 26 Prozent. Grund für die grösseren Kursschwankungen bei den Aktien der Goldschürfer sind die unterschied-lichen Gewinnmargen je nach Förderkosten und dem Wert des Edelmetalls. Steigt der Goldpreis, steigen auch die Gewinne der Unternehmen. Und umgekehrt.
Die Gewinne sind nicht bei allen Goldschürfern gleich. Kleinere Goldminenfirmen weisen relativ hohe Produktionskosten auf. Das Auf und Ab der Kurse ist dort besonders stark. Im UBS-Fonds sind viele kleinere Goldschürferfirmen ver-treten. Die grösste Position bilden mit 6 Prozent die Titel der kanadischen Firma Detour Gold. Detour fördert sein Gold in Ontario (Kanada). Dort sind die Lohnkosten relativ hoch. Ähnliches gilt für die weiteren Schwergewichte im Fonds: Alamos Gold und Pretium Resources. Beide Firmen schürfen ebenfalls in Nordamerika nach
Gold.
Einige Fonds reagieren weniger stark auf den Goldpreis
Anders sieht es zum Beispiel beim VanEck Vectors Gold Miners ETF (Valor 26419120) aus. Er kostet jährlich 0,53 Prozent des angelegten Betrags. Er ist etwas teurer als der UBS-ETF mit 0,43 Prozent. Der VanEck-Fonds ist in Schweizer Franken handelbar. Mit je 11 Prozent sind die beiden weltweit grössten Goldschürfer im Fonds vertreten, die nordamerikanischen Unternehmen Newmont Goldcorp und Barrick Gold. Viele ihrer Minen liegen in Ländern mit tiefen Lohn- und Produktionskosten, unter an-derem in Lateinamerika und Westafrika. Der VanEck-Fonds reagiert deshalb weniger stark auf den Goldpreis. Im laufenden Jahr legte er um 32 Prozent zu. In den vergangenen fünf Jahren blieb er mit einem Plus von 7 Prozent hinter jenem der UBS. Letzterer legte in diesem Zeitraum um 29 Prozent zu.
Fazit: Anlagen in Gold sind für Sicherheitsbewusste empfehlenswert. Goldminenfonds sind etwas für Leute, die grössere Risiken in Kauf nehmen.