Bei Bergbahnen mit wechselnden Preisen ist der Kauf eines Skipasses eine Lotterie. Je nach Zeitpunkt des Kaufs, Datum der Gültigkeit und kurzfristiger Wetterprognose sind die Kosten mal höher, mal tiefer (saldo 19/2023). Das benachteiligt vor allem Familien mit schulpflichtigen Kindern, denn die Preise in den Schulferien und an Wochenenden sind besonders hoch.
Immerhin: Mit Sörenberg LU kehrt ein Skigebiet von variablen zu Festpreisen zurück. Die Begeisterung der Skifahrer über wechselnde Preise hielt sich offenbar in Grenzen.
Auch in anderen Skigebieten ist man überzeugt: «Es entspricht keinem Kundenbedürfnis, einen Skitag Wochen im Voraus zu planen», sagt Geschäftsleiter Pascal Schär von Andermatt SedrunDisentis. MarcAndrea Barandun von den Bergbahnen Wildhaus SG ergänzt, gerade für Familien mit Kindern sei im Alltag vieles unvorhersehbar. Sie könnten Skitage oft erst kurzfristig festlegen, seien auf Wochenenden angewiesen und müssten darum bei wechselnden Preisen meist tief in die Tasche greifen.
saldo verglich Mitte November in 25 Skigebieten mit festen Preisen, ob die Skipässe teurer wurden. Erhoben wurden die Preise von Tages und Sechstageskarten für Erwachsene und Kinder im Alter von 14 Jahren.
Resultat: Die Preise der Tageskarten für Erwachsene bleiben in 13, jene für Kinder in 17 der 25 Skigebiete stabil. Dort, wo die Karten teurer werden, beträgt der Aufschlag maximal Fr. 4.– für Erwachsene und Fr. 2.50 für Kinder. Höher ist der Aufschlag nur in Andermatt–Sedrun-Disentis beim Kauf am Skitag.
Wer den Tagesskipass aber bis 23.59 Uhr vor dem Skitag über die Internetseite oder vor Ort am Automaten bezieht, bezahlt dafür gleich viel wie im letzten Jahr. Die Sechstageskarten wiederum gibt es für Erwachsene in 13 und für Kinder in 16 der 25 Destinationen zum gleichen Preis wie in der letzten Saison. Am stärksten schlagen sie mit Fr. 21.50 (Erwachsene) und Fr. 12.50 (Kinder) im Skigebiet Samnaun–Ischgl auf.
Ausweise für Vergünstigungen mitnehmen
In Skigebieten mit Aufschlägen verweisen die Bergbahnen auf «gestiegene Kosten». Einige führen Investitionen in Beschneiungsanlagen an, so etwa die Pizolbahnen und die Sportbahnen Axalp Windegg BE. Erfreulich ist, dass die Skifahrer oft Sparmöglichkeiten haben. Dazu gehören:
- In fast allen Gebieten gibt es Vergünstigungen für Familien, Senioren, Lehrlinge, Studenten und Menschen mit Behinderung. Wichtig: Ausweise mitnehmen. In Amden SG etwa bezahlt eine Familie (Eltern mit zwei Kindern) für die Tageskarten 99 statt 124 Franken. Mitunter gibt es auch Gratistage für Kinder – etwa auf der Axalp BE, wo am Samstag pro gekaufte Erwachsenen-Tageskarte maximal zwei Kinder kostenlos Ski fahren dürfen.
- Bei mehrtägigen Aufenthalten gibt es oft eine Gästekarte und damit teils auch Rabatt auf Skipässe. So kostet etwa der Sechstagespass für Erwachsene in Samnaun-Ischgl mit Gästekarte nur Fr. 344.50 statt Fr. 408.50, jener für Kinder nur 207 statt 233 Franken.
- Wer nur bei Sonnenschein auf die Piste will, kann in einigen Gebieten eine Tageswahlkarte kaufen. Meiringen-Hasliberg zum Beispiel verlangt für eine Wahlkarte «4 aus 6 Tagen» von Erwachsenen 46 Franken weniger als für einen Sechstagespass.
- In Andermatt-Sedrun-Disentis kann man bis am 22. Dezember ein Halbpreisabo kaufen. Es kostet für Erwachsene 69 und für Kinder 35 Franken. Mit dem Halbpreisabo erhält man den ganzen Winter hindurch Tageskarten mit rund 50 Prozent Rabatt.
- Manchmal kosten Skipässe an der Kasse mehr als beim Kauf im Internet. In Davos-Klosters GR und auf dem Stoos SZ beträgt der Unterschied bei Tageskarten 2 Franken.
- In Flumserberg SG und auf dem Pizol SG sind Tageskarten unter der Woche 2 bis 4 Franken günstiger als an Wochenenden und Feiertagen.
- Auch mit «Snow ’n’ Rail» lässt sich sparen. Diese Angebote sind auf Freizeit.sbb.ch buchbar. Für Davos-Klosters etwa gibt es 10 bis 20 Prozent Rabatt auf Ein, Zwei oder Sechstagespässe und 20 Prozent auf An und Rückreise mit dem ÖV. Auch Carunternehmen bieten Pakete für Fahrt und verbilligte Tageskarten an – etwa Twerenbold Reisen, Eurobus oder Born Reisen.
Die vollständige Tabelle mit den Preisen für Erwachsene und Kinder finden Sie hier.
Spartricks für Skiregionen mit variablen Preisen
Auch in Skigebieten mit wechselnden Preisen lässt sich sparen (saldo 19/2023). So zahlt zum Beispiel eine vierköpfige Familie für ihre Skipässe teils 100 bis 200 Franken weniger, wenn sie die geplanten Skitage verschiebt, etwa von «Sonntag bis Freitag» auf «Montag bis Samstag».
Manchmal lohnt es sich zudem, in den Ferien zum Beispiel nur an 5 statt 6 Tagen auf die Piste zu gehen: Das senkt nicht nur die Gesamtkosten der Skipässe, sondern oft auch ihren Preis pro Tag. Tipp: Sofort buchen, wenn klar ist, wann der Skitag oder die Skiferien stattfinden. In Regionen mit variablen Preisen werden Pässe meist teurer, je näher das Gültigkeitsdatum rückt.