Die Verantwortlichen vieler Sehenswürdigkeiten wie etwa der Uffizien in Florenz oder des Schlosses Schönbrunn in Wien geben Reisenden diesen Rat: «Buchen Sie online, um Warteschlangen zu umgehen!»
Viele europäische Kulturstätten begrenzen die Besucheranzahl und verkaufen im Internet Tickets für bestimmte Zeitfenster. Das heisst: Am Schalter vor Ort gibts Eintritte, aber unter Umständen nicht mehr für alle Besuchszeiten. An der Tageskasse des Kolosseums in Rom etwa gibt es nur Eintrittskarten «solange Vorrat».
Keine Wahl haben Besucher vieler Museen in der holländischen Metropole Amsterdam. Wer das Wohnhaus des Holocaust-Opfers Anne Frank sehen will, muss auf der Internetseite ein Ticket kaufen. Jeweils dienstags um 10 Uhr werden neue Tickets freigeschaltet.
Auch Tickets für das Van Gogh Museum oder das Rembrandthaus müssen im Internet im Voraus gekauft werden. Im spanischen Barcelona ist der Kauf eines Tickets im Internet für die Kirche Sagrada Família zwingend und in London für das Riesenrad «London Eye».
Da Vincis «Abendmahl» fast ausgebucht
Für den Besuch von Leonardo da Vincis Gemälde «Das letzte Abendmahl» in Mailand müssen Besucher per Telefon, E-Mail oder auf der Internetseite vorausbuchen und ihre Personalien angeben. Tickets sind zurzeit nur bis Ende Oktober verfügbar und fast ausgebucht. Und das Schloss Neuschwanstein in Bayern ist nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen. An der Kasse gibt es nur noch Tickets, wenn nach dem Vorverkauf im Internet noch Billette übrig geblieben sind.
Wer mit dem Lift auf den Eiffelturm will, sollte bis zu 60 Tage vorher im Internet ein Zeitfenster buchen. Die günstigsten Tickets für 28 Franken sind oft ausgebucht. Länger verfügbar sind Tickets mit Führung oder einem Glas Champagner für 46 und 48 Franken.
Der Pariser Louvre meldet, es gebe vor Ort nur an «schlecht frequentierten Tagen» Karten. Dann ist auch der Eintritt 2 Franken günstiger als per Internet (Fr. 14.30 statt Fr. 16.30).
Einen Vorteil haben spontane Besucher etwa beim Dom von Siena, beim Jüdischen Museum Berlin oder beim Tropenmuseum in Amsterdam: Wer es schafft, vor Ort ein Ticket zu ergattern, darf sofort hinein und muss nicht auf ein Zeitfenster warten.
Ganze Liste mit Buchungstipps zu 100 europäischen Sehenswürdigkeiten: Saldo.ch/vorbuchen
Die Tücken des Ticketkaufs
- Wer nicht zur gebuchten Zeit erscheint, darf bei vielen Museen trotz bezahltem Ticket nicht hinein. Das Wiener Schloss Schönbrunn etwa warnt: «Bei Verspätung wird das Ticket ungültig.» Tipp: Zeitfenster umbuchen. Viele Museen schalten dafür im Internet E-Mail-Adressen oder Kontaktformulare auf.
- In einigen Städten gibt es Touristenpässe, die Gratiseintritte zu Sehenswürdigkeiten enthalten. In vielen Museen müssen dennoch Zeitfenster gebucht werden.
- Nicht überall ist ein Ticketkauf mit Bargeld möglich. Im Louvre in Paris, im Königspalast in Amsterdam, im Berliner Dom und im Vasa-Museum in Stockholm kann man vor Ort nur bargeldlos mit einer Karte zahlen.
- Die offizielle Seite des Kolosseums in Rom lautet Colosseo.it. Wer bei Google nach «Tickets Kolosseum» sucht, erhält auch Links zu dubiosen Ticketverkäufern, die jenen der offiziellen Veranstalter täuschend ähnlich sind – so etwa Il-colosseo.it, Colosseum.tickets oder Thecolosseum.org. Diese Anbieter verkaufen teilweise überteuerte Eintrittskarten. Auch auf Verkaufsplattformen wie Getyourguide oder Tripadvisor sind Tickets in der Regel teurer.