Zusammenfaltbare Regenjacken sind praktisch für Wanderungen oder Spaziergänge. Sie sind sehr leicht und brauchen wenig Platz im Gepäck, wenn es mal regnen sollte.
saldo und die TV-Sendung «Kassensturz» haben zehn häufig verkaufte packbare Regenjacken überprüfen lassen. Ein Labor testete, wie gut die Jacken vor Regen schützen und ob sie atmungsaktiv sind (siehe «So wurde getestet» unten).
Spezielles Augenmerk auf die Nähte der Jacken
Die Laborexperten setzten alle Jacken einer Regenmasse von rund 60 Litern pro Quadratmeter aus. Das entspricht einem mittelschweren Herbstregen. Spezielles Augenmerk legten die Prüfer dabei auf die Nähte – denn sie sind oft eine Schwachstelle bei Regenjacken. Sind sie nicht richtig vernäht und dicht verklebt, läuft schnell Wasser rein.
Das zeigte sich zum Beispiel beim Modell «K-Tec» von Athleticum. Der Stoff war zwar wasserdicht. Bei den Nähten an den Ärmeln drückte das Wasser jedoch schneller durch.
Testsieger: Beste Note bei Wasserdichtigkeit
Eine sehr gute Gesamtnote erhielt die Regenjacke «Precip Jacket» von Marmot. Der Testsieger hielt den Regen verlässlicher ab als alle anderen Modelle. Die Wassertropfen perlten ausserdem gut ab und wurden nicht vom Stoff eingesogen.
Gut vor Regen schützt auch die zweitplatzierte Regenjacke «Otto» der Ochsner-Sport-Eigenmarke 46 Nord. Nachteil: Sie sog das Wasser stärker auf als die Marmot-Jacke. Das macht sie bei starkem Regen rasch sehr schwer. Unter der Jacke bleibt man aber auch nach 60 Minuten Dauerberieselung trocken: Nur 1 Milliliter Wasser drang durch den Stoff. Das entspricht etwa 20 Wassertropfen. Zum Vergleich: Beim Testsieger «Precip Jacket» waren es sieben Tropfen.
Am günstigsten ist mit Fr. 34.90 die «Trevolution Packable Jacket» von SportXX. Diese Jacke hält weniger trocken, und vor allem nach dem Waschen zeigte sie Schwächen. Sie eignet sich aber immer noch gut für den Notfall unterwegs.
Am schlechtesten schnitt im Test das Modell «Outdoor Rain Protection» der Manor-Eigenmarke NRG ab. Hauptgrund: Die Atmungsaktivität war schlecht. Gute Jacken sollten die Feuchtigkeit entweichen lassen, die beim Schwitzen entsteht. Beim Manor-Modell aber blieb viel Wasserdampf unter der Jacke zurück.
Das Labor unterzog alle Jacken auch einem Scheuertest, um die Robustheit zu überprüfen. Negativ fiel dabei die Jacke «Meran» von Pro-X-Elements auf. Bei ihr rissen bereits nach 15 000 Durchgängen die ersten Fäden. Nach 100 000 Durchgängen war die Jacke stark durchgescheuert. Alle anderen Modelle überstanden diesen Test gut.
Für Pro-X-Elements sind 15 000 Touren immer noch ein guter Wert: «So häufig wird eine Jacke selten gescheuert», sagt der Hersteller. Die Schwäche habe vor allem mit dem verwendeten Material zu tun: Die Jacke bestehe zur Hälfte aus Taffetafutter. Dieser Stoff mache die Jacke weicher und erhöhe den Tragekomfort.
Das Labor überprüfte auch, wie stark die Jacken beim Waschen eingehen. Das positive Ergebnis: Kein Modell verlor nach fünfmaligem Waschen sehr viel von seiner ursprünglichen Grösse.
Tipps für die richtige Pflege
Regenjacken bestehen hauptsächlich aus Polyester oder Polyamid.
Diese Materialien sind pflegeleicht. Trotzdem sollte man die folgenden Tipps beachten:
Die Regenjacke sollte man regelmässig waschen, mindestens einmal pro Saison. Denn Schmutz und Fett verstopfen die Membran der Jacke. Das kann sie undicht machen.
Die Jacke sollte man nur bei maximal 30 Grad waschen. Schon eine 40-Grad- Wäsche kann zu heiss sein. Im Test löste sich bei der Jacke «Mac in a Sac» bei 40 Grad die Schutzschicht von den Nähten.
Keinen Weichspüler verwenden. Stark parfümierte Weichspüler wirken ätzend und zerstören die wasserabweisende Schicht von Regenjacken.
Imprägniersprays und sogenannte Wash-Ins (Spezialwaschmittel) schützen die Jacke vor Schmutz. Sie können auch durchlässige Regenjacken wieder dicht machen. saldo hat in Ausgabe 17/2016 Imprägniersprays getestet. Gute Noten erreichten die Produkte Bama Power Protector (Fr. 15.90 Franken), Fila Premium Proof All (Fr. 15.90, Ochsner Sport) und Bufalo Aqua Stop Neutral (Fr. 6.95, Coop City).
So wurde getestet
Wasserdichtigkeit: Die Experten schnitten die Nähte aus der Jacke und überprüften sie in einem sogenannten hydrostatischen Wasserdruckversuch. Dabei wurden sie stetig steigendem Wasserdruck ausgesetzt, bissich drei Tropfen auf der Rückseite der Nähte zeigten. Ausserdem wurden alle Oberflächen der Regenjacken während 60 Minuten beregnet. Danach massen die Tester, wie gut das Wasser abperlt und wie viel Wasser durch den Stoff dringt. Die Wasserdichtigkeit wurde im Neuzustand und nach fünf Wäschen überprüft.
Atmungsaktivität: Zur Überprüfung der Atmungsaktivität legten die Laborexperten den Stoff auf eine beheizte Metallplatte. An deren Oberfläche verdampft Wasser: Je mehr Wasserdampf den Jackenstoff passieren kann, desto besser ist die Atmungsaktivität.
Scheuerfestigkeit: Die Tester scheuerten jede Jacke 100 000 Mal mit einem rauen Wollgewebe. Bewertet wurde danach, ob der Jackenstoff Scheuerspuren hatte oder sogar ganz kaputt war.
Massänderung beim Waschen: Die Tester massen die Jacke vor und nach dem Waschen aus, um zu beurteilen, wie stark die einzelnen Teile eingegangen waren.