Zukunftsforscherin Karin Frick sagt dem 3D-Drucker eine grosse Zukunft voraus. «In zehn Jahren werden wir 50 Prozent aller Nonfood-Artikel zu Hause ausdrucken.» So die Forscherin am Gottlieb-Duttweiler-Institut in Rüschlikon ZH vor einem Jahr im «Sonntags-Blick».
Statt im Laden oder im Internet Stuhl, Tisch, Pfanne, Schrank und Sofa auszusuchen, druckt man sie 2026 zu Hause aus. Verschiedene Materialien und Grössen? Kein Problem. Frick: «Dadurch haben die Menschen bald Zugriff auf eigene Produktionsmittel.» Wer mit den neuen Maschinen kreativ umgehe, sei immer weniger auf klassische Jobs angewiesen.
Blick zurück zeigt: Mehr Fantasie als Forschung
Das tönt simpel und praktisch. Doch Vorsicht! Nicht alle Zukunftsforscher lagen jedes Mal ganz richtig:
Gemäss Prognose des britischen Futurologen Ian Pearson erledigen ab 2015 Roboter die Hausarbeit. Die ersten Astronauten düsen zum Mars, ein Weltraumhotel wird eröffnet («Sonntags-Zeitung», 31.3.2002).
2015 erreichen laut Nasa-Forscher Chuck McClinton Flugzeuge 15-fache Schallgeschwindigkeit und fliegen ins All («Tages-Anzeiger», 30.10.2002).
2015 ist die Schweiz laut dem Anlagestrategen Heiko Thieme Teil der EU («Bund», 16.11.1996) .
Zukunftsforscher Hans Georg Graf: 2011 können Autofahrer den Autopilot einschalten. Gegen HIV kann man sich impfen lassen. Pränatale Korrekturen am Erbgut von Embryonen sind ab 2010 Routine. Ab 2012 lassen sich Herz, Leber, Niere als menschliche Ersatzteile im Labor züchten («Berner Zeitung» vom 17.11.2001).
2013 nutzen laut IBM eine Milliarde Menschen eine Billion vernetzte Geräte («Sonntags-Zeitung», 28.9.2003). Doch so weit kam es nicht. Es wären 1000 Geräte pro Person gewesen.
Das St. Galler Zentrum für Zukunftsforschung prognostizierte 1995 im Auftrag des Bundes: 2015 werden 62,4 Millionen Tonnen Güter durch die Alpen transportiert. Effektiv waren es 39 Millionen Tonnen.
Was folgt daraus? Prognosen dienen höchstens zur Unterhaltung. Und zum Unterhalt der Zukunftsforscher.