Alle neu ausgestellten Debitkarten der Post­finance verfügen seit diesem Sommer über eine Kontaktlosfunktion. Mit einer solchen Postcard kann man Einkäufe bis 40 Franken bezahlen, ohne einen PIN-Code einzugeben. Es genügt, die Postcard an das Zahlterminal zu halten. Dieses kontaktlose Bezahlen ist an immer mehr ­Verkaufspunkten möglich: etwa bei Migros, Aldi, am Kiosk oder bei McDonald’s.

Bereits bekannt ist die Kontaktlosfunktion bei Kreditkarten. Postfinance hat nun als erste grosse Bank die Funktion auch bei der Debitkarte eingeführt. Doch die Kontaktlosfunk­tion hat ihre Tücken: Für ­einen Dieb ist eine solche Karte wie Bargeld. Bis die Karte gesperrt wird oder das System Alarm schlägt, kann er Waren einkaufen. 

Zudem sind auf dem Chip von Karten mit Kontaktlosfunktion gewisse Daten abgespeichert. Bei Kreditkarten sind das Kartentyp und -nummer, Verfalldatum und bei Visa auch noch der Name des Karteninhabers. Diese Angaben können mit Hilfe eines Smartphones oder einer speziellen Apparatur heimlich ausgespäht und missbraucht werden (saldo 4/14)

Sind auf der neuen Postcard auch Daten abgespeichert, die ein Datendieb missbrauchen könnte? saldo hat mit Hilfe der Zürcher Firma Swicure den Test gemacht. Swicure entwickelt Schutz­hüllen gegen Datenklau. Resultat: Auf dem Chip der Postcard finden sich Kartentyp und -nummer sowie das Verfalldatum. 

Mit einem Smart­phone konnten die Daten auf eine Distanz von 2 Zentimetern gelesen werden, mit einer Spezialausrüstung sogar auf 7 Zentimeter. Im Gegensatz zu einer Kredit­karte lässt sich mit diesen Informationen aber kaum Missbrauch betreiben. Der Grund: Wer im Internet mit der Postcard zahlt, braucht ein Kartenlesegerät und ­einen PIN-Code. 

So deaktiviert man die Kontaktlosfunktion

Immerhin: Die Kontaktlosfunktion lässt sich de­ak­tivieren: im Internet unter Postfinance.ch/kontaktlos, per Telefon 0848 888 710 (Fr. –.08/Min. ab Festnetz) oder am Postomaten unter «Weitere Funktionen» – «Kontaktloses Zahlen de­aktivieren».