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Postauto Schweiz hat mit Falschbuchungen mindestens 78 Millionen Franken an Subventionen von Bund und Kantonen ergaunert. Matthias Finger, Professor für Netzwerkindustrien an der ETH Lausanne, verteidigt die Post-Tochter: «Die Verantwortung liegt nicht allein bei ihr», sagte er in der «NZZ am Sonntag». Auch das Bundesamt für Verkehr habe versagt. Dieses hätte überwachen müssen, wie die Subventionen verwendet werden. Finger kritisiert die «Doppelrolle» des Bundesamts. Es mache Vorschriften zum öffentlichen Verkehr und sei gleichzeitig Aufsichtsorgan. Das sei «ein potenziell grosser Interessenkonflikt».
Ein solcher Interessenkonflikt besteht aber auch bei Professor Finger selbst. Die Post unterstützt seinen Lehrstuhl jährlich mit 650 000 Franken. Nicht ganz uneigennützig. Beispiel: Als die Post 2016 verkündete, 600 Poststellen zu schliessen, bezeichnete Finger dies als «überfällig». Und vor der Abstimmung zur Servicepublic-Initiative im selben Jahr schlug er sich ebenfalls auf die Seite der Post.
Gegenüber saldo sagt Finger: «Ich bin unabhängig.» Zu Post-Themen äussere er sich, weil er von Journalisten angefragtwerde.
SBB zahlen der ETH Zürich jedes Jahr eine Million
Das finanzielle Engagement der Post geht noch viel weiter. Sie zahlt jährlich eine halbe Million Franken ans Zentrum für Cybersicherheit der ETH Zürich. Ferner unterstützt sie die Universität Fribourg mit jährlich 222 500 Franken für die Entwicklung «neuer interaktiver Technologien, die dem Menschen den Alltag erleichtern».
Auch die SBB sind grosszügig. Sie unterstützen die Universitäten St. Gallen und die ETH Lausanne mit je 150 000 Franken pro Jahr. An die ETH Zürich überweisen die SBB jährlich eine Million Franken für ein zu gründendes «Kompetenzzentrum für Mobilität». Und schliesslich lassen die Bundesbahnen auch noch jedes Jahr 300 000 Franken für einen Forschungsfonds springen. Total zahlen Post und SBB pro Jahr drei Millionen Franken an Hochschulen.
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