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Margrith Eberhard (82) aus Amriswil TG ist alleinstehend und gehbehindert. Im November 2014 teilte ihr die Post mit, ihre Rente werde nur noch bis Ende 2016 bar ausgezahlt (saldo 20/14). Sie müsse ein Konto eröffnen. Immerhin: Die Post versprach, «für begründete Fälle» eine andere Lösung zu finden. Passiert ist nichts – bis heute. Margrith Eberhard hat jetzt ein Postkonto. Zum Geldabheben fährt sie mit dem Taxi zur Post – auf eigene Kosten.
Die Zermürbungstaktik der Post zahlt sich aus: Ende 2014 erhielten 50 000 Senioren ihre Rente bar auf die Hand. Heute sind es noch 12 000.
Seit 2012 gehört die Barauszahlung nicht mehr zur Grundversorgung. Das Eidgenössische Departement für Verkehr schreibt jedoch, es erwarte von der Post, «dass das Vorhaben unter Einbezug der Betroffenen und ihrer Bedürfnisse sorgsam umgesetzt wird». Eine Mitteilung, welche Alternativen die Post für Senioren ohne Konto vorschlägt, wäre ein erster Schritt. Johannes Möri von der Postfinance sagt, man werde «rechtzeitig» informieren.
Fragt sich nur, ob dies der Fall ist, bevor die verbliebenen 12 000 Rentner auch noch ein Konto eröffnet haben.
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