Seit letztem Jahr wird das Alterssparen von der Nationalbank bestraft. Grund: Sie belastet Guthaben der Banken mit Negativzinsen von 0,75 Prozent. Die Banken geben diese Kosten an ihre grossen Kunden weiter, darunter auch Pensionskassen. Denn sie müssen für die Auszahlung der Renten relativ hohe Beträge zur Verfügung halten (saldo 3/16).
Der Pensionskassenverband Asip schätzt, dass die Vorsorgestiftungen durch die von der Nationalbank verfügten Strafzinsen mit rund 400 Millionen Franken pro Jahr belastet werden. Nun kommt eine Studie von Swisscanto, einer Tochtergesellschaft der Zürcher Kantonalbank, zu einem anderen Schluss: Sie schätzt, dass sich die Strafzinsen auf Pensionskassengelder «nur» auf rund 100 Millionen Franken belaufen. Die Zahl basiert auf einer Umfrage unter 450 Pensionskassen, die zusammen rund vier Fünftel aller 2.-Säule-Vermögen verwalten. Über die Hälfte der befragten Pensionskassen gaben an, im letzten Jahr Strafzinsen bezahlt zu haben. Fällig wurden diese gemäss Umfrage auf 21 Prozent der Barbestände.
Für Asip-Direktor Hanspeter Konrad ist der Betrag von 100 Millionen Franken für die gesamte Branche zu tief. Im Gegensatz zu Swisscanto sei die Asip von einer höheren Liquiditätsquote und einem höheren Gesamtvermögen der Pensionskassen ausgegangen. Mit anderen Worten: Die Kassen horten heute gemäss Swisscanto weniger Bares oder sie verteilen es auf verschiedene Banken.
Unbestritten ist: Die Zeche zahlen die Versicherten. Denn jeder Franken, um den das Pensionskassenvermögen schwindet, reduziert die Leistungen der Kasse.
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