Die «Neue Zürcher Zeitung» kündigte kürzlich auf der Frontseite an, Pauschalreisen würden sich im kommenden Sommer verteuern. Das Reiseportal Travelnews.ch schrieb: «Im Sommer mit einem Schnäppchenpreis ans Mittelmeer zu reisen, das war einmal.» Und der «Blick» meldete: «In allen Hotelkategorien steigen die Preise drastisch an. So werden auch Jugendherbergen, Hütten und Campingplätze teurer.» Quelle ist eine Medienmitteilung der Internetvergleichsplattform Comparis.
Fast jedes zweite Ferienangebot ist günstiger als vor fünf Jahren
Auch Schweizer Reiseveranstalter sprechen von bis zu 20 Prozent höheren Preisen. Schuld seien die Inflation und steigende Energiepreise.
Es lohnt sich, diese Behauptungen zu hinterfragen. Eine saldo-Stichprobe von Reisen an sechs Feriendestinationen zeigt: Wer heute bucht, zahlt vielerorts weniger als vor fünf Jahren. Von insgesamt 31 verglichenen Pauschalarrangements sind 13 dieses Jahr günstiger zu haben. Die übrigen Preise waren zwischen 80 und 2000 Franken höher.
Zwei Beispiele für günstigere Preise: Eine vierköpfige Familie, die Anfang März bei Helvetic Tours einen zweiwöchigen Aufenthalt im «Crystal Springs Beach Hotel» auf Zypern buchte, zahlte für das Familienzimmer mit Meerblick 7577 Franken – inklusive Flug ab Zürich und Transfers. Das waren knapp 200 Franken weniger als vor fünf Jahren.
Für das Arrangement «Iberostar Pinos Park» auf Mallorca muss die Familie für den zweiwöchigen Urlaub heute sogar 2700 Franken weniger bezahlen, wenn sie wieder über den Veranstalter Vtours International bucht.
Wer nicht das erstbeste Angebot bucht, spart Tausende Franken
Die Stichprobe zeigt auch, dass man nicht das erstbeste Angebot wählen sollte. Eine Familie kann rasch Tausende Franken sparen, wenn sie den Preis für ihr Wunscharrangement bei mehreren Veranstaltern vergleicht (siehe Tabelle im PDF).
Beim erwähnten Arrangement im «Iberostar Pinos Park Hotel» zahlte eine vierköpfige Familie Anfang März beim Veranstalter Xfti rund 8193 Franken, bei Hotelplan 9938 Franken. Preisunterschied: 1745 Franken.
Ein mehr oder weniger grosses Sparpotenzial gab es bei allen überprüften Arrangements. Kein Veranstalter war durchwegs am günstigsten oder am teuersten.