Kampala ist auf sieben Hügeln gebaut. Einer davon heisst Nsambya. Am Fusse des Hügels erstrecken sich mehrere Slums. Dort leben die ärmsten Einwohner der ugandischen Hauptstadt. Sarah Nsamba (51) wohnt in einer Hütte aus Lehmbacksteinen im BuyondoSlum – zusammen mit ihrer Tochter Stella (14) und ihrem Sohn Steven (11). Sie zieht auch ihre beiden Neffen Umaruh (4) und Archie (2) auf, weil deren Mutter mit ihnen überfordert war. Die Väter haben die Familien verlassen.
Nsamba verdient ihren Lebensunterhalt als Haushälterin. Jeden Tag geht sie von Tür zu Tür und bietet ihre Dienste an. Im Idealfall reicht der Lohn, um ihren Kindern zwei Mahlzeiten am Tag zu ermöglichen. Sie kann es sich nicht leisten, ihre Kinder in die Schule zu schicken. In Uganda sind Schulen kostenpflichtig. Ihr Sohn Steven ist der Einzige, der in die Schule geht: Letztes Jahr erhielt er dank seines Fussballtalents ein Stipendium.
Finanzielle Situation
- Einkommen pro Monat: Zwischen 42 und 200 Franken.
- Kosten fürs Wohnen pro Monat: 23 Franken.
- Krankenversicherung: Keine.
- Steuern: Keine.
Sind Sie mit Ihrer Lebenssituation zufrieden?
Nein, ich bin psychisch angeschlagen und muss jeden Tag besonders hart arbeiten, damit ich meinen Kindern zu Hause etwas zu essen geben kann.
Was gibt es heute Abend zu essen?
Wir essen Brei und trinken Tee. Heute ist das die einzige Mahlzeit.
Wie lange dauert Ihr Weg zur Arbeit?
Ich brauche 30 Minuten bis zu dem Ort, an dem ich die Wäsche meiner Kunden waschen kann.
Wie sind Sie zu Ihrem aktuellen Job gekommen?
Eine Freundin bot mir an, sie bei der Arbeit zu begleiten und zu helfen. Nach einiger Zeit hatte ich meine eigenen Kunden und fing an, selbständig zu arbeiten.
Wie viele Stunden arbeiten Sie pro Tag?
Normalerweise acht Stunden.
Welches Verkehrsmittel benutzen Sie?
Ich benutze Matatus, das sind eine Art Taxis des öffentlichen Verkehrs.
Können Sie Geld sparen?
Nein. Das Geld, das ich verdiene, reicht gerade zum Einkaufen von Lebensmitteln und für Dinge des täglichen Gebrauchs. Oft reicht es nur für eine Mahlzeit am Tag.
Wann hatten Sie letztmals ein paar Tage frei?
Freie Tage liegen für mich nicht drin. Ich muss für die Kinder da sein und sie ernähren.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Ich möchte ein Grundstück kaufen, um darauf ein kleines Haus zu bauen. Dann müsste ich nicht mehr jeden Monat Miete zahlen.
Wo spüren Sie die Inflation in Ihrem Alltag?
Ich kann mir gewisse Lebensmittel für meine Kinder nicht leisten.
Welches Thema beschäftigt Sie zurzeit?
Ich denke die ganze Zeit nur an meine Kinder.