Wer bei sommerlichen Temperaturen gekühlte Lebensmittel und Getränke transportiert, sollte sie vor Wärme schützen. Praktisch ist dafür eine Kühltasche. Sie ist nicht so schwer und sperrig wie eine Kühlbox, und sie lässt sich erst noch platzsparend aufbewahren.
Experten testeten im Auftrag von saldo zehn Modelle. Sie legten vorgekühlte Getränke und Lebensmittel in die Taschen und massen nach vier und sechs Stunden die Temperatur des Inhalts. Weiter prüften sie, wie handlich und strapazierfähig die Produkte sind.
Ergebnis: Die meisten Kühltaschen isolieren nur mässig. Einzig das Modell «Cooler Compact» der Decathlon-Marke Quechua erhielt dafür eine gute Note. Nach vier Stunden hatte sich der Inhalt in dieser Tasche um rund 8 Grad erwärmt, nach sechs Stunden um 11 Grad. Zum Vergleich: Bei der schwächsten Kühltasche der Migros-Marke Do it + Garden betrug die Erwärmung nach vier Stunden bereits 12,4 Grad, nach sechs Stunden über 16 Grad.
Diverse Mängel in der Verarbeitung
Bei der Handhabung fielen den Testern unterschiedliche Mängel auf: Bei den Produkten von Spokey, Reisenthel, Do it + Garden und Mobicool etwa sind die Tragriemen nicht gepolstert. Das ist unangenehm, wenn man die Tasche voll beladen tragen muss. Bei den Taschen von Jata und Pavillo Camping Gear bleibt der Reissverschluss gern in den Ecken hängen. Der Testsieger von Quechua lässt sich innen gut reinigen, saugt aber an den Nähten Flüssigkeit auf. Das Modell von Do it + Garden steht nicht stabil. Dafür lässt sich die dünnwandige Tasche sehr kompakt zusammenfalten.
Nicht ganz sauber verarbeitet sind die Kühltaschen von Jata, Do it + Garden und Snowstar. Die Laborexperten beanstandeten hier herausstehende Fadenenden und ungleichmässige Stoffränder. Bei der Tasche von Mobicool sind die Nähte so knapp gearbeitet, dass der Innenstoff leicht ausreissen kann.
Die meisten Kühltaschen sind sehr robust
Die harten Belastungstests von Tragegriffen, Schulterriemen und Reissverschluss konnten den getesteten Kühltaschen kaum etwas anhaben. Einzig bei den Modellen von Reisenthel, Interdiscount und Do it + Garden lief der Reissverschluss nach 500 Mal Hin-und-Her-Bewegen etwas schwerer. Die Kühltaschen sind also sehr robust. Das macht sie zur langlebigen Alternative zu Isoliertaschen aus Plastik oder Papier, die es für rund 1 Franken an den Kassen der Grossverteiler gibt. Der höhere Preis von durchschnittlich 30 Franken ist schnell wettgemacht.
Die meisten Hersteller äusserten sich nicht zu den saldo-Testergebnissen. Dometic, der Hersteller der Mobicool-Kühltasche, erachtet den Belastungstest des Schulterriemens als zu streng.
Wer eine Kühltasche kauft, sollte sich nicht auf die Herstellerangaben zum Volumen verlassen. Das zeigen die Messungen des Labors. So haben die Taschen von Mobicool und Snowstar zwei Liter weniger Inhalt als angegeben, bei anderen Modellen wie denen von Spokey, Quechua und Pearl sind es vier Liter mehr.
Tipps zum Gebrauch von Kühltaschen
- Kühltasche vor dem Verwenden an einem kühlen Ort lagern – zum Beispiel im Keller.
- Lebensmittel und Getränke immer vorkühlen, bevor sie in die Tasche gepackt werden.
- Gefrorene Kühlelemente verwenden und Kühlgut möglichst gut mit ihnen bedecken. Liegen die Elemente nur am Boden der Tasche, ist die Kühlwirkung weniger gross.
- Je voller die Kühltasche mit kalten Lebensmitteln ist, desto besser ist die Kühlung.
- Gefüllte Kühltasche nicht in die Sonne stellen.
- Tasche nie länger öffnen als nötig und Reissverschluss immer gut schliessen.
- Tasche nach dem Gebrauch reinigen und offen trocknen lassen.
So wurde getestet
Die Experten des Labors Ipi Institute in Stuttgart (D) prüften für saldo zehn Kühltaschen. Das waren die Prüfpunkte:
Isolationsvermögen: Jede Tasche wurde mit zwei Wasserflaschen und zwei Kilo Prüfpaketen gefüllt, die zuvor im Kühlschrank auf fünf Grad heruntergekühlt worden waren. Die Messungen fanden bei einer Umgebungstemperatur von 32 Grad statt. Nach vier und nach sechs Stunden bestimmten die Experten an verschiedenen Stellen im Innern der Kühltaschen, wie stark sich der Inhalt erwärmt hatte. Alle Kühltaschen wurden ohne zusätzliche tiefgefrorene Kühlelemente getestet.
Handhabung: Drei unterschiedlich grosse Laborexperten und -expertinnen bewerteten die Produkte im täglichen Gebrauch. Sind die Taschen bequem zu tragen? Lassen sie sich einfach beladen, öffnen und schliessen? Gibt es Unterteilungs- und Fixiermöglichkeiten? Wie standfest sind die Taschen? Lassen sie sich gut reinigen und nach Gebrauch zusammenfalten?
Robustheit: Das Labor prüfte die Festigkeit des Tragegriffs und des Schulterriemens, indem es die Kühltaschen im beladenen Zustand 500-mal anhob und wieder absetzte. Auch der Reissverschluss der gefüllten Kühltasche wurde 500-mal hin und her gezogen. Zudem bewerteten die Experten die Verarbeitungsqualität von Nähten, Material und Reissverschluss.