Null Risiko heisst auch null Ertrag
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saldo 16/2017
10.10.2017
Pascal Roth
Wer Obligationen kauft, verleiht sein Geld an Städte, Kantone, Staaten oder Unternehmen. Der Anleger geht davon aus, dass der Schuldner während der Laufzeit den Zins und am Schluss den investierten Betrag zurückzahlen wird.
Wird er das tatsächlich? Um sicher zu sein, sollte man sich vorab über die Bonität des Schuldners informieren. Ein beliebter Gradmesser sind sogenannte «Ratings». Ratingagenturen wie Moody’s, Standard & Poo...
Wer Obligationen kauft, verleiht sein Geld an Städte, Kantone, Staaten oder Unternehmen. Der Anleger geht davon aus, dass der Schuldner während der Laufzeit den Zins und am Schluss den investierten Betrag zurückzahlen wird.
Wird er das tatsächlich? Um sicher zu sein, sollte man sich vorab über die Bonität des Schuldners informieren. Ein beliebter Gradmesser sind sogenannte «Ratings». Ratingagenturen wie Moody’s, Standard & Poor’s, Fitch oder Dagong bewerten die finanzielle Zuverlässigkeit eines Schuldners. Sie beurteilen, wie kreditwürdig er ist, wie seriös er arbeitet, wie gut sein Ruf ist und ob er genug Geld hat, die Kredite zurückzuzahlen.
Das Resultat ist eine Note mit bis zu drei Buchstaben. Die Eidgenossenschaft etwa geniesst die Bestnote: ein AAA. Das Problem: Solche Obligationen rentieren aktuell nicht.
Je schlechter die Schuldnerqualität, desto höher ist der Ertrag. Frankreich etwa hat nur ein AA-Rating. Dafür zahlt eine Obligation mit zehnjähriger Laufzeit 0,71 Prozent Zins pro Jahr. Frankreich dürfte nicht so bald bankrott sein. Weniger sicher ist das bei Kroatien mit einem BB-Rating. Dafür gibts 2,5 Prozent Zins.
Das Problem: Mit sinkender Qualität eines Schuldners steigt das Verlustrisiko. Sparer sollten sich deshalb nicht von hohen Zinsen verleiten lassen. B- oder BB-Obligationen sollten sie meiden. Das Risiko eines Totalverlusts ist zu hoch. Ein Beispiel ist der Schweizer Raffineriebetreiber Petroplus. Ihm ging 2012 das Geld aus. Aktuell steht Air Berlin vor der Pleite. Mit einem Obligationenfonds können Anleger das Risiko reduzieren. Nachteil: Nach Gebühren bleibt oft kaum ein Ertrag übrig. Da lässt man das Geld besser auf dem Konto.