Notrufset: Swisscom-Dienst mit Mängeln
Viele ältere Leute haben einen Notrufdienst abonniert. Ein saldo-Vergleich zeigt: Den besten Service haben das Rote Kreuz und Vitatel.
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saldo 17/2014
22.10.2014
Letzte Aktualisierung:
12.11.2014
Ruth Blum
Die Betagten wollen heute so lange wie möglich zu Hause bleiben. Doch was tun bei einem Notfall? In solchen Fällen hilft ein Notrufset am Handgelenk. Per Knopfdruck erreichen Hilfesuchende eine Notrufzentrale. Sie organisiert Hilfe von Nachbarn, Angehörigen oder von professionellen Hilfsdiensten. Je nachdem werden auch Polizei oder Ambulanz bestellt.
Das Problem: Die freiwillige Nachbarschaftshilfe ist fester Bestandteil des Systems. Können die Betagten kein...
Die Betagten wollen heute so lange wie möglich zu Hause bleiben. Doch was tun bei einem Notfall? In solchen Fällen hilft ein Notrufset am Handgelenk. Per Knopfdruck erreichen Hilfesuchende eine Notrufzentrale. Sie organisiert Hilfe von Nachbarn, Angehörigen oder von professionellen Hilfsdiensten. Je nachdem werden auch Polizei oder Ambulanz bestellt.
Das Problem: Die freiwillige Nachbarschaftshilfe ist fester Bestandteil des Systems. Können die Betagten keine Kontaktnummern von freiwilligen Helfern in der Nähe beibringen, kostet die Sicherung ihres Notrufs durch professionelle Stellen zusätzlich.
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) betreibt seit 25 Jahren einen 24-Stunden-Notrufdienst. Doch immer mehr drängen auch andere lokale und nationale Unternehmen auf den Markt.
Swisscom: Ohne Kontaktperson läuft nichts
saldo hat die Leistungen von vier Notrufdiensten aus der Deutschschweiz verglichen. Resultat: Empfehlenswert sind nur der Notrufdienst des SRK und Vitatel (siehe Tabelle). Nicht empfehlenswert ist der Swisscom-Dienst: Sind die Kontaktpersonen nicht erreichbar, wird keine externe Hilfe wie etwa die Sanität alarmiert. Im Übrigen sind die Leistungen recht ähnlich.
Sehr unterschiedlich sind die Preise. Bei Abschluss des Abos werden Installations- und Initialisierungskosten verlangt. Dazu gehört bei Vitatel ein Schlüsselsafe. Hinzu kommt der Kauf oder die Miete des Zubehörs und die Abogebühr für die Verbindung und die Beratung im Notfall durch die Zentrale.
Der Anschaffungspreis und die Installation der Geräte kosten zwischen 60 Franken beim Roten Kreuz und 969 Franken bei der Certas AG. Vitatel verlangt 666 Franken pro Jahr plus eine Installationsgebühr von 94 Franken. Bei der Swisscom fällt keine Jahresgebühr an. Dafür sind Station und Armband mit 699 Franken am teuersten.
Neben der festen Hausinstallation mit Armband bieten alle Organisationen auch mobile Varianten an. Doch diese haben einen grossen Nachteil: Das Rote Kreuz etwa installiert solche Systeme – etwa das Limmex-System – nach eigenen Angaben nur auf ausdrücklichen Wunsch. Grund: Anders als festinstallierte Anlagen sei die Verbindung im Notfall nicht immer gewährleistet.