Smartphones des chinesischen Herstellers Oppo sind erst seit kurzem in der Schweiz erhältlich. Das «A9 2020» von Oppo kostet nur 199 Franken und landete mit dem «Redmi Note 8» von Xiamoi an der Tabellenspitze von 20 neuen Geräten. Eine grosse Stärke war die lange Akkulaufzeit von 44 Stunden. Zum Vergleich: Das «7.2» von Nokia schnitt bei diesem Kriterium am schlechtesten ab. Es machte nach etwas weniger als 16 Stunden schlapp. Das Oppo-Smartphone war auch nach 100 Stürzen noch funktionstüchtig – und das ohne Schutzhülle.
Weniger robust zeigte sich das «Galaxy Fold» von Samsung, das erste Smartphone mit einem faltbaren Bildschirm. Es kostet happige 2399 Franken. Benutzt man es ohne die mitgelieferte Schutzhülle, darf man es nicht fallenlassen – es geht rasch kaputt. Der Akku hielt nur 25 Stunden und damit deutlich weniger lange als die Batterien der besten Geräte von Oppo und Xiaomi. Ausserdem stört der Falz zwischen den beiden Bildschirmen, wenn man das Gerät aufklappt. Er führt zu lästigen Lichtreflexionen. Insgesamt schnitt das «Galaxy Fold» trotzdem noch knapp gut ab. Denn die Kamera und die Lautsprecher funktionierten einwandfrei, das Gerät war einfach zu bedienen und die Arbeitsgeschwindigkeit ausgezeichnet.
Im Test war auch das neue «Fairphone 3». Der niederländische Hersteller bewirbt sein Smartphone als «nachhaltig» und verspricht eine lange Lebensdauer. Tatsächlich ist das «Fairphone 3» eines der wenigen Handys, die sich einfach reparieren lassen. Akku, Display, Lautsprecher und Kamera kann man problemlos ersetzen. Die meisten anderen Smartphones muss man bei Defekten entsorgen. Punkto Arbeitsgeschwindigkeit und Bedienung konnte das «Fairphone 3» mit den besten anderen Geräten des Tests mithalten. Zudem überstand es die 100 Stürze mit einigen wenigen Kratzern auf dem Geräterahmen.
Doch: Die Akkulaufdauer war mit 23 Stunden eher kurz, und die Kamera fotografierte besonders bei schwachem Licht schlecht. Das Gerät sollte auch möglichst nicht nass werden – es kann sonst dauerhafte Schäden davontragen. Deshalb landete das «Fairphone 3» auf dem letzten Platz, erhielt aber noch eine genügende Note.
Weiterhin Anwärter für Spitzenplätze: Die Flaggschiffe von Samsung und Apple
saldo testete das «Galaxy Note 10+» von Samsung und das «iPhone 11 Pro Max» von Apple in der Ausgabe 17/2019. Die Ergebnisse sind mit dem aktuellen Test nicht direkt vergleichbar, da die Testkriterien leicht verändert wurden. Doch auch nach den neuen Kriterien würden die beiden damaligen Flaggschiffe wohl wieder an der Spitze der Tabelle landen. Beide Geräte haben eine relativ lange Akkulaufdauer, sind robust und fotografieren gut.
Die weiteren Resultate von Smartphones finden Sie auf www.saldo.ch.
Übrigens: Der Preis neuer Smartphones sinkt schnell. Deshalb lohnt es sich oft, mit dem Kauf zu warten. Die beiden erwähnten Geräte wurden seit der Publikation 200 bis 300 Franken günstiger.
So wurde getestet
saldo testet mit der Organisation International Consumer Research & Testing (ICRT) laufend die neusten Smartphones. Die ICRT ist ein Zusammenschluss von 35 Konsumentenschutzorganisationen. Die Testkriterien:
Akku: Ein Roboterarm bediente das Smartphone so lange, bis der Akku leer war. Er spielte über WLAN Youtubevideos ab, navigierte per GPS, telefonierte, fotografierte und rief Nachrichten ab. Bewertet wurde die Betriebsdauer, bis das Handy abstellt. Die Tester massen auch die Akkuladedauer.
Sprachqualität: Mit Hilfe eines künstlichen Kopfs prüfte das Labor die Sprachqualität mit und ohne Umgebungslärm. Die Tester massen auch, wie schnell die Verbindung abreisst, wenn das Netz schlechter wird.
Fotografieren: Experten prüften mit Testprogrammen die Qualität von Fotos – aufgenommen unter verschiedenen Bedingungen.
Musik: Die Klangqualität wurde mit den beiliegenden Kopfhörern und mit einem hochwertigen Standardkopfhörer getestet.
Robustheit: Mit einem Kratzstift wurden Display, Gehäuse und Kamerafenster getestet. Die Experten bewerteten die Beschädigungen nach 50 und 100 Stürzen aus 80 cm Höhe. Zudem beregneten sie die Handys, um die Wasserfestigkeit zu testen.
Bedienen/Einrichten: Experten beurteilten die Handhabung sowie Lesbarkeit des Displays.
Geschwindigkeit: Ausserdem prüfte das Labor, mit welchem Gerät man möglichst schnell und einfach im Internet surft und wie einfach sich der E-Mail-Dienst einrichten und bedienen lässt.