Die Firma Hartmann Tresore Schweiz wirbt in der Winterhurer Tageszeitung «Der Landbote» mit dem Slogan: «Sicherheitsplus statt Negativzins». Der Zeitpunkt der Werbung passt. Wer Geld auf einem Bankkonto hat, verliert zurzeit Geld (saldo 18/2019). Die Inflation ist höher als der mickrige Sparzins. Beispiel Postfinance: Hier fällt bereits ab einem Guthaben von 250 000 Franken eine Gebühr (Negativzins) von 1 Prozent an.
Viele Banken empfehlen ihren Kunden deshalb, mit dem Geld auf dem Konto Wertschriften zu kaufen. Doch damit sind Verlustrisiken verbunden. Das wollen viele Sparer vermeiden. Sie möchten auf Nummer sicher gehen und bevorzugen Bargeld. Doch auch damit können Kosten verbunden sein.
Bezüge vom Sparkonto sind bei vielen Banken beschränkt
Für den Bargeldbezug vom Sparkonto gelten spezielle Rückzugsbedingungen. Bei den meisten Banken dürfen Kunden innerhalb eines Monats nur noch 30 000 Franken oder weniger vom Sparkonto abheben. Für höhere Rückzüge gilt eine Kündigungsfrist von mindestens 31 Tagen. Bei Nichteinhaltung der Frist verlangen viele Banken auf dem Betrag, der die Limite überschreitet, eine Strafgebühr von 2 Prozent (siehe «K-Geld» 3/2019).
Bei Privatkonten gibt es in der Regel keine Einschränkungen für den kostenlosen Bargeldbezug. «Ab 1. Januar 2020 werden die Rückzugsbestimmungen auf Privatkonten aufgehoben, somit ist das gesamte Guthaben jederzeit verfügbar», schreibt etwa die Basler Kantonalbank. Bei der UBS gelten Beträge ab 25 000 Franken als «grössere Bezüge». Das bedeutet: Sparer müssen den Barbezug anmelden, damit die Noten beim Abholen bereitliegen.
Wer Bargeld nicht zu Hause aufbewahren möchte, kann es in ein Schliessfach legen. Die günstigsten Fächer gibt es bei der Berner Kantonalbank für 75 Franken pro Jahr («K-Geld» 4/2019). Gut zu wissen: Für Schäden durch Raub, Einbruch, Diebstahl, Explosion, Feuer oder Wasser haften die Banken nur bei Verletzung der «geschäftsüblichen Sorgfalt». Den Inhalt eines Schliessfachs kann man aber versichern. Für 50 000 Franken Bargeld kostet dies zum Beispiel bei der Axa oder Allianz 75 Franken pro Jahr.
Nicht alle Banken erlauben die Aufbewahrung von Bargeld. Bei der Basler Kantonalbank dürfen die Fächer ausschliesslich zur Aufbewahrung von Wertgegenständen («etwa Edelsteine, Schmuck, Kunstgegenstände») benützt werden. Gleiches gilt bei der UBS. Die Grossbank räumt sich sogar das Recht ein, in Gegenwart des Schliessfachmieters den Tresorinhalt zu kontrollieren.
Tresore zu Hause müssen sicher verankert werden
Manche Sparer bewahren ihr Geld zu Hause in einem privaten Tresor auf. Doch nicht jedes Modell ist empfehlenswert. saldo hat Kleintresore testen lassen (Ausgabe 17/2015). Sehr gut schnitt einzig der Möbeltresor CL 10E von Burgwächter ab. Kostenpunkt: rund 400 Franken, erhältlich etwa bei Migros Do it oder Jumbo. Generell vorteilhafter sind Tresore mit einem elektronischen Schloss. Grund: Auf der Suche nach dem Schlüssel werden Einbrecher oft fündig. Ein Tresor sollte unbedingt mindestens vierfach mit fingerdicken Schrauben im Boden oder an einer Wand verankert werden. Es empfiehlt sich, einen Fachmann beizuziehen. Klar ist: Die totale Sicherheit gibt es nicht. Und jede Aufbewahrungsart ist mit Kosten verbunden – ausser man bewahrt das Geld unter der Matratze auf.
Tipp: Je nach Summe und Freibeträgen für Negativzinsen kann es sich lohnen, das Bargeld auf verschiedene Konten zu verteilen. Am einfachsten ist es, das Geld auf ein Sparkonto bei einer Bank anzulegen, die keine Negativzinsen erhebt. Das gilt zum Beispiel für die Raiffeisenbanken oder viele Kantonalbanken.