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Im Auftrag von Medikamentenherstellern berichten Ärzte in sogenannten «Anwendungsbeobachtungen», wie Patienten ein bestimmtes Präparat vertragen. Die Hersteller behaupten, so «wichtige Erkenntnisse zu Patientengruppen, Begleitmedikamenten und unerwünschten Nebenwirkungen» ihrer Produkte zu erhalten (saldo 9/2016).
Eine neue Studie im Fachmagazin «British Medical Journal» zeigt nun, dass dies nicht stimmt. Die Autoren aus Deutschland und den USA nahmen insgesamt 558 deutsche Studien der Jahre 2008 bis 2010 unter die Lupe. Ergebnis: Die angeblichen Studien verbessern die Medikamentensicherheit nicht. In weniger als 1 Prozent der Fälle veröffentlichten die Hersteller Ergebnisse. Hersteller und Ärzte meldeten auch in keinem einzigen Fall den Aufsichtsbehörden neue negative Nebenwirkungen eines Medikaments. Die Ärzte erhielten durchschnittlich 2100 Franken pro «Studie».
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