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Schweizer Spitalärzten winken Boni fürs Operieren
Jeder vierte Mediziner in Schweizer Spitälern bekommt einen Bonus, wenn er häufig operiert. Laut einer neuen Untersuchung der Ärztegesellschaft FMH stieg der Prozentsatz der Boniver- träge in den letzten Jahren an. 2012 erhielt erst jeder fünfte leitende Spitalarzt oder Chefarzt ein Extrahonorar, wenn sein Spital viel operierte (saldo 7/14). Die leistungsabhängige Prämie macht laut FMH bei Chefärzten im Durchschnitt einen Viertel des Lohnes aus.
Für Patienten steigt damit das Risiko, dass Spitalärzte aufgrund finanzieller Anreize medizinisch unnötige Untersuchungen oder Operationen durchführen (saldo 7/14).
Das Parlament hat bislang nichts unternommen, um die Patienten und Prämienzahler besser zu schützen. Anders in Deutschland. Dort untersagte der Bundestag Spitälern vor kurzem, mengenbezogene Lohnanreize in Arbeitsverträgen festzulegen. Diese sind auch in Deutschland ein Problem: Eine Umfrage von Krankenhaus-Controllern zeigt, dass in den letzten beiden Jahren rund drei Viertel der Spitäler mit ihren Ärzten mengenbezogene Leistungsziele vereinbarten.
Eine Umfrage der deutschen Ärzteorganisation Marburger Bund ergab, dass sich drei von vier Medizinern dadurch teilweise in «ihrer ärztlichen Diagnose- und Therapiefreiheit beeinflusst» sehen.
AKW Beznau bleibt aus wirtschaftlichen Gründen am Netz
Finanzielle Überlegungen verhindern eine schnelle Stilllegung des AKW Beznau. Das schrieb saldo im vergangenen November (Ausgabe 19/2015). Die Axpo teilte damals diese Einschätzung nicht. Doch nun bestätigt Axpo-Verwaltungsrat Markus Kägi in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger»: «Wenn die Axpo die AKWs abschaltet, verursachen sie danach weiter Kosten, liefern aber keinen Strom mehr. Das Abschalten der AKWs macht daher wirtschaftlich keinen Sinn.»
Campylobacter: Grosse Probleme im Schlachthaus
Nach der Schlachtung werden tote Masthühner in ein rund 50 Grad heisses Brühbecken getaucht. Dadurch lassen sich die Federn einfacher entfernen. saldo zitierte in der Ausgabe 5/16 eine Studie der Universität Zürich, wonach sich im Brühwasser solcher Becken «unzählige Campylobacter» befänden. Diese Bakterien können unter anderem Durchfall und Fieber verursachen.
Studienmitautor und Veterinärmediziner Roger Stephan weist ergänzend darauf hin, dass im Vergleich zu anderen Stationen im Schlachtprozess in solchen Brühbecken «eine erstaunlich geringe Anzahl von Campylobacter» vorkomme.
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