Viele Frauen wünschen sich lange Wimpern. Sogenannte Wimpernseren wie zum Beispiel «Nanolash» sollen das möglich machen. Laut Hersteller soll das Serum Wimpern «binnen 30 Tagen um 50 Prozent dichter und länger» machen. Das Fläschchen kostet im Nanolash-­Webshop 49 Franken. Das «Eyelash Acti­vating Serum» von M2 Beauté sorgt angeblich für «mehr Widerstandsfähigkeit und schnelles Wachstum für die Wimpern». 5 Milliliter gibt es bei Douglas.ch für 129 Franken. Der Hersteller wirbt damit, dass «Revitalash Wimpernserum Advanced» das Erscheinungsbild der Wimpern verbessert und verschönert. Auch das hat einen stolzen Preis: 2 Milliliter kosten bei Manor.ch 104 Franken.

Das Problem: Diese Wimpernseren enthalten Prostaglandine. Diese Gewebehormone kommen auch in Arzneimitteln zum Einsatz. Das Bundesinstitut für Risikobewertung in ­Berlin warnt vor Nebenwirkungen. Prosta­glandine können die Pigmentierung der Iris des Auges und die Struktur des Fettgewebes am Augenlid verändern, Augenentzündungen hervorrufen und den ­Augeninnendruck ver­ringern. Der Wirkstoff steht zudem im Verdacht, die Fortpflanzungs­fähigkeit von Frauen zu beeinträchtigen. 

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit in Bern hält die Anwendung für «kritisch». Dass ein ­Wimpernserum Prostaglandine enthält, ­erkennt man daran, dass ein Inhaltsstoff mit dem Namensteil «Prost» aufgeführt ist.