Cablecom hat Anfang Juni das analoge Fernsehsignal abgestellt. Nun buhlen die TV-Unternehmen mit digitalem Fernsehen um ihre Kunden. Doch Fernsehen via Kabel oder Internet ist teuer. Beispiel:
Das günstigste TV-Abo von Cablecom kostet pro Jahr 360 Franken. Mit Aufnahmefunktion verlangt Cablecom jährlich 700 Franken, Sunrise 840 Franken und Swisscom 890 Franken.
Günstiger ist eine Satellitenanlage. Sie kostet mit Kauf und Installation einmalig ab rund 700 Franken. Will man Sendungen aufnehmen, kommen gut 100 Franken dazu. Das heisst: Im Vergleich zum billigsten Cablecom-Abo schaut man via Satellit nach spätestens zwei Jahren kostenlos fern – bis auf die Billag-Gebühr.
Acht Schritte zur Installation einer Satelliten-TV-Empfangsanlage
1. Erlaubnis einholen
Für den TV-Empfang via Satellit braucht es eine Satellitenschüssel. Bevor Sie eine solche Anlage kaufen, fragen Sie Ihren Vermieter, ob Satellitenschüsseln an der Fassade oder auf dem Dach erlaubt sind. Eigenheimbesitzer sollten in der Gemeinde abklären, ob die Installation gestattet ist.
Oft sind Satellitenantennen verboten, wenn sie das Ortsbild beeinträchtigen oder zu gross sind. Fest installierte Schüsseln lassen sich laut Mieterverband einfacher verbieten als eine Schüssel auf einem beweglichen Ständer auf dem Balkon. Solche Schüsseln kann man auf dem Balkon nahe der Hauswand aufstellen, sie sind weniger gut sichtbar.
2. Standort klären
Eine Satellitenschüssel muss zwingend Richtung Süden ausgerichtet sein. Zudem dürfen keine hohen Hindernisse wie Bäume oder Häuser im Weg stehen. Eine Faustregel: Das nächste Hindernis darf höchstens halb so hoch sein wie die Entfernung zur Schüssel. Das heisst: Ist ein Baum 10 Meter entfernt, darf er die Schüssel höchstens um 5 Meter überragen.
3. Den Satelliten bestimmen
Per Satellit lassen sich Hunderte TV- und Radiosender empfangen. Schweizer Sender empfängt man, wenn man mit der Schüssel den Satelliten «Hotbird» anpeilt. Die meisten deutschen Sender werden via den Satelliten «Astra» ausgestrahlt. Wer beide Sendergruppen sehen will, braucht eine Anlage, die beide Signale empfangen kann.
4. Satellitenanlage wählen
Eine Satellitenanlage besteht aus einem Parabolspiegel – der Schüssel – und einem Empfangskopf. Die Schüssel sollte einen Durchmesser von mindestens 80 cm haben. Für den Empfang von zwei Satelliten sind 90 cm sinnvoll. Für zwei Satelliten braucht es zudem einen anderen Empfangskopf als für nur einen.
Tipp: Kaufen Sie im Laden die Empfangsteile nicht einzeln, sondern gleich eine komplette Satellitenanlage. Sagen Sie dem Verkäufer, wie viele Satellitensignale Sie damit empfangen wollen. Satellitenanlagen samt Halterung gibt es ab 200 bis 300 Franken.
5. Empfangsgerät evaluieren
Viele moderne Fernsehgeräte kommen mit dem Satellitensignal zurecht. Schauen Sie in der TV-Gebrauchsanweisung, ob das Gerät das Signal DVB-S oder das neuere Signal DVB-S2 versteht. Falls ja, können Sie das Kabel von der Satellitenanlage direkt am Fernseher anschliessen.
Besitzen Sie einen älteren Fernseher, brauchen Sie ein zusätzliches Empfangsgerät – einen sogenannten Satelliten-Receiver.
Wer Sendungen aufnehmen will, sollte ein Empfangsgerät mit Aufnahmefunktion und eingebauter Festplatte wählen. Einfache Satelliten-Receiver gibts ab rund 80 Franken, mit Aufnahmemöglichkeit ab rund 200 Franken.
6. Ein oder mehrere Fernseher?
An eine übliche Satellitenanlage lässt sich nur ein Fernseher anschliessen. Wollen Sie mehrere Fernseher verwenden, braucht es einen speziellen Empfangskopf an der Satellitenschüssel. Das müssen Sie beim Kauf ebenfalls dem Händler mitteilen.
Diesen speziellen Empfangskopf brauchen Sie auch, wenn Sie mit einem Receiver gleichzeitig eine Sendung aufnehmen und eine andere ansehen wollen.
7. Installation durchführen
Technisch wenig Versierte können die Satellitenanlage von einem Spezialisten einbauen lassen. Erkundigen Sie sich im Fachgeschäft, ob es einen solchen Service anbietet. Er kostet zwischen 300 und 400 Franken.
8. Schüssel tarnen
Weisse Satellitenschüsseln fallen auf. Sie lassen sich jedoch problemlos färben und damit an den Hintergrund anpassen. Geeignet sind Farbsprays mit Acrylharzlack. Wichtig: Wählen Sie nur matte Farben. Eine glänzende Lackierung kann das Sonnenlicht verstärken und die Anlage schädigen.
Achtung: SRF ist verschlüsselt
Die Sender des Schweizer Fernsehens SRF werden via Satellit verschlüsselt ausgestrahlt. Für den Empfang muss man eine SRF-Karte für die Entschlüsselung kaufen (unter www.broadcast.ch/order card.aspx für 60 Franken). Sie lässt sich in das Empfangsgerät stecken. Fragen Sie nach einem Empfangsgerät, das die SRF-Karte versteht.
Auch die ORF-Sender sind via Satellit verschlüsselt. Eine Karte zum Entschlüsseln gibts nur für Zuschauer mit Wohnsitz in Österreich. Für ORF-Fans in der Schweiz bleibt der Bildschirm schwarz.