Schwimmbrillen kommen vor allem in Hallenbädern als Schutz vor dem Chlorwasser zum Einsatz. Schlechte Schwimmbrillen können einem das Baden allerdings vermiesen. Etwa wenn das Kopfband rutscht, die Gläser sich beschlagen oder die Sicht verzerrt ist.
Der K-Tipp hat zusammen mit dem «Kassensturz» acht Schwimmbrillen in ein spezialisiertes Labor nach Deutschland geschickt. Die Fachleute untersuchten dort, wie schnell sich die Gläser beschlagen und ob die Sicht beim Tauchen verzerrt ist. Zudem prüften sie, wie hitzebeständig die Schwimmbrillen sind, ob die Gläser im UV-Licht altern und wie schnell das Kopfband rutscht (siehe Unten «So wurde getestet»). Nicht untersucht wurde die Dichtigkeit der Schwimmbrillen. Denn diese hängt von der Form von Kopf, Nase und Augenhöhlen der Benutzer ab.
Ergebnis des Tests: Der Testsieger «Aquasphere Kaiman» von Aqua Sphere beschlug sich fast zwei Minuten lang nicht. Zum Vergleich: Bei der «Vista Clear» von Aqua Sphere war dies schon nach zwölf Sekunden der Fall. So schlecht war in diesem Punkt kein anderes Produkt. Beim Testsieger war auch die Qualität der Gläser sehr gut. Sie bestanden aus hochwertigem Material, und die Sicht war unter Wasser nicht verzerrt.
Verzerrte Sicht bei einigen Modellen
Die zweitplatzierte Brille «Nimesis Christal Medium» von Arena schloss bei der Glasqualität ebenfalls mit der Höchstnote ab. Das Kopfband rutschte jedoch deutlich schneller ab als bei der «Aquasphere Kaiman». Die beiden Brillen gehören mit einem Preis von Fr. 26.90 (Aqua Sphere) und Fr. 37.90 (Arena) zu den teureren im Test.
Bereits für Fr. 3.50 erhält man die insgesamt immer noch gute «X-Base Erwachsene S2990» von Nabaiji. Der Wermutstropfen: Die Scheiben beschlugen sich im Test schon nach 22 Sekunden.
Grösser waren die Mängel bei der «MP XCEED» von Hersteller Michael Phelps by Aqua Sphere: Die Sicht durch die Brille war stark verzerrt. Zudem verrutschte das Kopfband im Vergleich sehr schnell – und sie war mit Fr. 49.– das zweitteuerste Produkt im Test.
Das Labor prüfte die Brillen auch auf Hitzebeständigkeit. Dabei wurden die Produkte während vier Stunden einer Temperatur von 70 Grad ausgesetzt. Eine solche Hitze kann auf die Brille einwirken, wenn man sie in der prallen Sonne liegen lässt. Im Test verformte sich die Gummierung der meisten Brillen – am stärksten bei der «Futura Plus» von Speedo. Deshalb gilt: Schwimmbrillen sollte man nicht lange in der Sonne liegen lassen (siehe auch Kasten «Tipps»).
Intex schreibt, man werde die Qualität der Brille «Free Style Sport» überprüfen. Aqua Sphere nahm zum ungenügenden Abschneiden der «MP XCEED» nicht Stellung.
So wurde getestet
Das Prüflabor ECS in Aalen (D) ist auf Brillen spezialisiert. Für K-Tipp und «Kassensturz» untersuchte es acht Schwimmbrillen.
Qualität der Gläser
Wie schnell beschlagen sich die Brillen? Ist die Sicht verzerrt? Wie gut ist das verwendete Material?
Hitzebeständigkeit
Die Experten setzten die Brillen während vier Stunden einer Temperatur von 70 Grad aus und ermittelten allfällige Schäden. Bei den meisten Modellen verformte sich die Gummierung.
Alterung durch UV-Licht
Die Schwimmbrillen wurden UV-Strahlung ausgesetzt – das simuliert das Sonnenlicht. Dabei entstanden keine Schäden.
Rutschfestigkeit des Kopfbandes
Wie schnell und wie stark rutscht das Kopfband?
Breite des Sichtfelds
Wie gross ist das Sichtfeld durch die Brille?
Tipps: Die pralle Sonne schadet
Dichtigkeit: So findet man heraus, ob die Brille dicht ist: Drücken Sie sie ohne Kopfband fest an die Augenhöhle. Saugt sie sich von alleine fest, ist sie so dicht, dass kein Wasser eindringt. Bei guter Passform sollte sich rund um die Augen ein gleichmässiger Druck bilden.
Pflege: Die Brille sollte man nicht lange in der Sonne liegen lassen. Andernfalls kann sich die Gummierung verformen. Zudem empfiehlt es sich, die Brille vor Gebrauch abzukühlen. Denn der Temperaturunterschied zwischen Wasser und Luft fördert das Beschlagen. Tipp gegen das Anlaufen: Das Glas der Brille möglichst nicht berühren. Wenn sie doch anläuft: Mit Spucke einreiben und mit Wasser abwaschen.
Tauchtiefe: Die meisten Schwimmbrillen sind für eine Tauchtiefe von maximal zwei Metern konzipiert. Wer tiefer gehen will, braucht eine richtige Taucherbrille. Deren Gehäuse umschliesst die Nase.