Papierfotos kann man vor dem Altern schützen, indem man sie digitalisiert und dann auf dem Computer abspeichert. Üblicherweise verwendet man dazu einen Flachbettscanner. Neu versprechen spezielle Handy-Apps, Fotos ohne teure Zusatzgeräte schneller und einfacher zu scannen.
Dafür fotografiert man das Foto mit dem Handy. Die App schneidet das Bild zurecht und bietet meist verschiedene Bearbeitungsmöglichkeiten. Danach kann man das Foto an andere Geräte wie den PC oder das Tablet senden.
Sechs wichtige Punkte beim Scannen mit der App
Gute Resultate erzielt, wer beim Einsatz der App folgende Punkte beachtet:
Die Bildqualität ist in erster Linie von der Handykamera abhängig. Neuere Handys haben meistens eine bessere Kamera als ältere. Sie liefern also bessere Ergebnisse.
Selbst mit neusten Handys reicht die Qualität nicht ganz an die von Fotoscannern heran. Um Schnappschüsse am Tablet oder PC-Monitor zu betrachten, reicht das aber aus. Für künstlerische Fotos, die man in bester Qualität archivieren will, reichen die Apps nicht aus.
Matte Fotos eignen sich besser als glänzende. Hochglanzfotos spiegeln stark.
Bei hellem Tageslicht fotografieren. Die Farben wirken natürlicher als bei Kunstlicht.
Fotografiert man nicht direkt von oben, sondern leicht schräg, lassen sich Schatten des Handys oder Spiegelungen vermeiden. Das Foto wirkt zwar verzerrt. Die meisten Apps können das aber ausgleichen.
Bild in so geringem Abstand wie möglich abfotografieren.
Fotoscanner von Photomyne
12 Franken pro Halbjahr, für Android und iPhone.
Funktionen: Drückt man auf den Auslöser, schneidet die App das Foto automatisch am Rand zurecht. Durch falsche Aufnahmewinkel verzerrte Bilder werden automatisch geradegerückt. Die App bietet acht Farbfilter (zum Beispiel «warm» oder «schwarzweiss»). Weitere Bearbeitungsmöglichkeiten wie «Kontrast» oder «Farbsättigung» fehlen. Die Fotos werden in der Photomyne-Cloud gespeichert. Man kann die Fotos auch in der Cloud sichtbar für andere veröffentlichen.
Bedienung: Mit der Automatik kommt man ohne grossen Aufwand zu guten Ergebnissen. Farbfilter lassen sich einfach anwenden. Die automatische Farbkorrektur sollte man jedoch abschalten und nur bei Bedarf manuell korrigieren.
Photo Scan und Photo Editor von Quisquee
Gratis, für Android, für 1 Franken werbefrei.
Funktionen: Verzerrte Bilder lassen sich manuell entzerren. Sehr viele Farb- und Helligkeitskorrekturen möglich. Zudem gibt es 17 Farbfilter plus weitere Bearbeitungsmöglichkeiten wie Rahmen oder Weichzeichnung.
Bedienung: Einfach. Die manuelle Korrektur bei verzerrten Bildern verlangt Fingerspitzengefühl. Die vielen Bearbeitungsmöglichkeiten sind unübersichtlich angeordnet.
Bildscanner von Accountstudio
Gratis, für Android.
Funktionen: Verzerrte Fotos lassen sich manuell entzerren. Sehr viele Farb- und Helligkeitskorrekturen sowie drei Farbfilter vorhanden. Nachteil: Die Fotos lassen sich nur unmittelbar nach der Aufnahme bearbeiten und nicht mehr nachträglich.
Bedienung: Sehr einfach. Ausnahme: Die manuelle Korrektur bei verzerrten Bildern verlangt Fingerspitzengefühl.
Fotoscanner von Google Fotos
Gratis, für Android und iPhone.
Funktionen: Die App versucht, Spiegelungen zu reduzieren. Dazu werden vier Aufnahmen des Fotos aus unterschiedlichen Positionen zu einem Bild zusammengefügt. Manchmal sieht man dennoch Reflexionen. Die App schneidet zudem das Foto am Rand zurecht. Der grosse Nachteil: Bearbeitungsmöglichkeiten fehlen.
Bedienung: Sehr einfach. Punkte auf dem Display zeigen an, wie man das Handy für eine weitere Aufnahme verschieben soll, um Reflexionen zu reduzieren.
Pic Scanner Gold von App Initio
5 Franken, für iPhone.
Funktionen: Foto zuschneiden nur im rechten Winkel möglich. Der grosse Nachteil: Verzerrte Fotos kann man nicht korrigieren. Vorteil: Sehr viele Farb- und Helligkeitskorrekturen möglich. Zusätzlich fünf Farbfilter.
Bedienung: Funktionen sind teilweise auf Deutsch, teilweise auf Englisch angeschrieben.
Foto Scanner Pro von Unfade
7 Franken, für iPhone.
Funktionen: Drückt man auf den Auslöser, versucht die App, das Foto automatisch am Rand zurechtzuschneiden. Das funktioniert aber oft nur mässig. Verzerrungen kann man manuell korrigieren. 26 Farbfilter.
Bedienung: Etwas umständlich, oft sind mehrere Anläufe nötig, da Fotos falsch zugeschnitten werden. Ansonsten übersichtlich aufgebaut. Einfach zu bedienen.