Mit dem Aufkommen der Smartphones hat die Internetnutzung übers Handy stark zugenommen. Auf diese Entwicklung haben Swisscom, Sunrise und Orange reagiert. Alle bieten inzwischen spezielle Abonnemente und Datenoptionen für Handy-Surfer. Ohne diese Angebote wäre die mobile Datennutzung viel zu teuer. Wer kein Surf-Angebot nutzt, zahlt nämlich pro Megabyte (MB) Daten, die er herunterlädt:
- Fr. 5.10 bei Sunrise
- Fr. 8.– bei Orange
- Fr. 10.– bei Swisscom.
1 MB ist schnell verbraucht. Gemäss dem Swisscom-Datenrechner kann man mit diesem Datenvolumen gerade mal vier Seiten ansurfen und zwei Mails versenden. Wer mit dem Smartphone ins Internet will, braucht deshalb ein Surf-Angebot. Doch welches ist das günstigste? Grundsätzlich gilt: Alle Mobilfunkanbieter haben Surf-Abos, in denen Datenvolumen zwischen 100 MB und 2 Gigabyte (GB) inbegriffen sind, im Sortiment.
Daneben gibt es aber die Möglichkeit, ein normales Handy-Abo abzuschliessen und eine sogenannte Datenoption dazuzukaufen. Für eine bestimmte Monatsgebühr kann dafür ein festgelegtes Datenvolumen genutzt werden.
Für Selten-Surfer sind folgende Datenoptionen erhältlich:
- Orange Optima Internet 5 MB für Fr. 5.–
- Sunrise Surf 250 MB für Fr. 7.50
- Orange Mobile Internet Plus 75 MB für Fr. 10.–
- Swisscom Surf-Option 50 MB für Fr. 10.–.
Die Angebote für Häufig-Surfer:
- Sunrise Surf Flat, unlimitiert, reduzierte Bandbreite ab 2 GB für Fr. 19.–
- Orange Mobile Internet Max, 1 GB für Fr. 19.–
- Swisscom Surf-Option Flat, unlimitiert, reduzierte Bandbreite ab 10 GB für Fr. 59.–.
Surf-Abos: Nur bei hohem Datenverbrauch vorteilhaft
Ein Preisvergleich ist aufgrund der sehr unterschiedlichen Angebote schwierig. Um trotzdem herauszufinden, welches Angebot am günstigsten ist, hat saldo fünf Kundenprofile mit unterschiedlicher Datennutzung definiert (siehe Tabelle im pdf-Artikel).
So gibt es den Wenig-Surfer, der nur zweimal pro Monat seine Mails anschaut, aber auch den Viel-Surfer, der alle mobilen Funktionen nutzt. Drei Profile gehen von einem durchschnittlichen Anrufverhalten aus (1 Stunde telefonieren, 30 SMS pro Monat), zwei von einem überdurchschnittlichen (6 Stunden telefonieren, 100 SMS pro Monat).
Das Ergebnis dieses Vergleichs: Bei allen fünf Kundenprofilen bietet Sunrise die günstigsten Angebote. Und: Bei kleinem Datenverbrauch sind die Optionen meist vorteilhafter als die Abos. Wenig-Nutzer zahlen bei Surf-Abos oft mehr Datenvolumen als nötig (siehe unten).
Bei Orange zum Beispiel sind in allen Surf-Abos 1 GB Daten enthalten. Eine Umfrage unter Handy-Surfern auf einem Blog zeigt jedoch, dass über 70 Prozent der Nutzer nur 250 MB oder weniger monatlich brauchen. Bloss 7 Prozent weisen mehr als 1 GB Datenverbrauch aus. Umfragen auf anderen Nutzerportalen stützen diese Zahlen.
Die Optionen haben gegenüber festen Abos einen weiteren Vorteil: Der Kunde kann sie von Monat zu Monat bestellen oder abbestellen. Muss man einmal für zwei Monate nicht via Handy ins Internet, zahlt man anders als bei den Abos auch nichts dafür.
Bei Swisscom und Orange sind die Gesprächsgebühren hoch
Besonders vorteilhaft sind die Surf-Optionen von Sunrise. Dies hat zur Folge, dass sie sogar für Viel-Nutzer oft die bessere Wahl sind als die speziellen Surf-Abos. Entscheidend ist dabei das Gesprächsverhalten. Die Surf-Abos von Sunrise sind sogenannte Flat-Abos.
Die Grundgebühr ist hoch, dafür kann man unbeschränkt ins Festnetz oder Sunrise-Mobilnetz telefonieren. Für viele Nutzer sind jedoch die Sunrise-Zero-Abos mit Inklusivgesprächsguthaben in Kombination mit einer Surf-Option günstiger. Nur wer sehr viel telefoniert, wie im Beispiel der Alles-Nutzer, fährt mit einem Surf-Abo tatsächlich besser.
Bei Orange lohnen sich die Surf-Abos ab 100 MB Datenvolumen. Doch im Vergleich zu Sunrise ist das Kombipaket deutlich teurer. Dies liegt vor allem daran, dass die Gesprächsgebühren höher sind. Ähnliches gilt für die Surf-Abos der Swisscom. Die hohen Gesprächsgebühren machen sie wenig attraktiv. Das Flatrate-Abo, in dem unbegrenzte Gespräche und SMS inbegriffen sind, ist für Viel-Nutzer die bessere Wahl als die speziellen Surf-Abos – aber immer noch deutlich teurer als die Sunrise-Angebote.
Nicht berücksichtigt sind im Preisvergleich Angebote mit Einschränkungen. Doch für Sparwillige seien sie hier erwähnt:
- Wer kein neues Handy braucht, kann bei Orange und Sunrise vergünstigte Surf-Abos abschliessen. Orange reduziert die Abogebühr um monatlich 10 Franken, Sunrise je nach Abo um 15 bis 25 Franken.
- Orange hat ein Angebot namens Prima 32, das weder Abo noch Prepaid ist. Der Kunde zahlt eine Grundgebühr und erhält dafür ein Guthaben. Ist es aufgebraucht, kann er es wie bei einem Prepaid-Angebot nachladen. Hätte man Prima 32 im Vergleich berücksichtigt, hätte der Wenig-Nutzer 38, der Gelegenheits-Surfer 43 Franken bezahlt. Er hätte jedoch im Verlauf des Monats Guthaben nachladen müssen.
Datenverbrauch
Wie hoch ist mein Datenverbrauch beim Surfen mit dem Handy? Diese Frage lässt sich am besten mit einem Blick auf die Telefonrechnung beantworten. Einen Hinweis geben kann auch der Datenrechner der Swisscom. Für tägliches Surfen und Mails versenden reichen in der Regel 250 MB aus.
Mehr Datenvolumen braucht allerdings, wer Internet-Fernsehen oder -radio nutzt, Videos oder Musik aus dem Internet herunterlädt oder via Skype telefoniert. Für diese Nutzer dürfte ein Angebot mit einer unlimitierten Datenmenge interessant sein wie etwa Sunrise Flat Relax Surf oder Swisscom Be free. Es gilt jedoch zu beachten, dass die Anbieter bei einem Verbrauch von über 2 GB die Datenrate reduzieren.