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Da haben sich die Migros-Oberen kolossal verschätzt. Sie fragten die Genossenschafter, ob die Migros künftig Alkohol verkaufen solle. Und sie empfahlen ein Ja. Doch damit erlitten sie eine monumentale Niederlage. Offenbar haben sie die Kundenbedürfnisse komplett falsch eingeschätzt.
Ja, diese Kundenbedürfnisse. Die Migros beruft sich immer wieder darauf. Etwa, wenn es um Erdbeeren zur Winterzeit geht. Dann behauptet sie: «Wir richten uns nach den Kundenbedürfnissen.» Vielleicht sollten die Migros-Chefs jetzt die Gelegenheit packen, die Kundenbedürfnisse wirklich abzuklären. Sie könnten ihre Genossenschafter in weiteren Urabstimmungen fragen:
- «Soll die Migros exotische Früchte einfliegen?»
- «Möchten Sie, dass die Migros ihre Läden zu Voi-Filialen umbaut, um Alkohol und Tabak verkaufen zu können?»
- «Sind Sie dafür, dass die Migros über Töchter wie Denner und Migrolino sowie im Internetshop Alkohol verkauft?»
- «Wünschen Sie noch mehr Markenartikel statt der Eigenmarkenprodukte?»
- «Sollen kleine Filialen keine oder nur wenige ‹M-Budget›-Produkte führen?»
- «Möchten Sie, dass die Migros zugunsten von Self-Checkout weitere Kassen abbaut?»
- «Wollen Sie schon im September Weihnachtsgebäck in den Regalen?»
- «Sollen wir zu Halloween gruslige Produkte anbieten?»
Wetten, dass die Genossenschafter acht Mal «Nein» stimmen würden?
Die Migros-Chefs könnten natürlich auch fragen:
- «Sollen wir das Cumulus-Programm beerdigen und stattdessen die Preise senken?»
Ein Ja wäre ihnen sicher.
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Wichtige Fragen für die Migros
Träumen wir von einer Migros, die tatsächlich die Kundenbedürfnisse abfragen würde. Und ganz sicher würde bei einer Folge-Abstimmung der Migros klar mitgeteilt, dass auch ihre Töchter, Neffen und Kuckuckskinder keinen Alkohol verkaufen sollen. Im Traum wären Delegierte, die den Mut hätten, die Genosschafter_innen zu weiteren Urabstimmungen aufzurufen. Dann könnten wir erwachen und der Werbeslogan: D'Migros ghört de Lüüt wäre Wirklichkeit.