Ein Pouletschnitzel mit Salat, dazu ein Eiweissdrink vom Grossverteiler – Diäten für eine schlanke Figur enthalten oft viele tierische Eiweisse. Diese haben wenig Kalorien und sättigen zudem länger. Bekannt ist zum Beispiel die Atkins-Diät. Dabei verzichtet man auf stärkehaltige Beilagen wie Brot oder Kartoffeln zugunsten von Fett und Eiweissen.
Doch eine solche Ernährung kann Diabetes auslösen. Das zeigen verschiedene Studien:
Jessica Kiefte de Jong von der Uni in Leiden (NL) wies nach: Tierische Eiweisse sind sauer, und viel Säure in der Nahrung erhöht das Diabetesrisiko. De Jong hat die Daten von rund 70 000 Frauen untersucht. Je mehr Säure und Bestandteile tierischer Eiweisse die Frauen im Urin hatten, desto grösser war die Wahrscheinlichkeit, dass sie Diabetes bekamen. Die Studie publizierte sie kürzlich im internationalen Fachblatt «Diabetologia». Andere Risikofaktoren für Diabetes konnten die Forscher ausschliessen.
Bereits 2014 berichtete ein Team des US-amerikanischen Forschers Valter Longo, dass ein Eiweissanteil von über 20 Prozent in der Ernährung die Todesrate wegen Diabetes um das Fünffache ansteigen lässt. Die gleiche Studie zeigte auch auf, dass tierische Eiweisse das Krebsrisiko erhöhen. Longos Team hat dazu über 6000 Teilnehmer untersucht.
Arzt Philipp Gerber von der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und klinische Ernährung am Unispital Zürich empfiehlt, nicht zu viel tierische Eiweisse zu essen. Wer sich mediterran ernähre (Hülsenfrüchte, viel Obst und Gemüse, wenig rotes Fleisch), würde automatisch weniger säure- und eiweisshaltige Lebensmittel zu sich nehmen. Auch der «Gesundheitstipp»-Arzt Thomas Walser sagt: «Tierisches Eiweiss sollte man mit Mass essen.»
100 Gramm Käse enthält rund 30 Gramm Eiweisse
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt einer Frau, die 60 Kilogramm wiegt, pro Tag höchstens 48 Gramm Eiweisse zu konsumieren. Besonders viel Eiweiss steckt im Fleisch und im Käse:
100 Gramm Fleisch enthalten etwa 20 Gramm Eiweisse, 100 Gramm Käse rund 30 Gramm.
So halten Sie Ihr Gewicht in Schach
Verzichten Sie auf strikte Diäten.
Ernähren Sie sich ausgewogen, mit viel Gemüse, Salat, Obst, Hülsenfrüchten und Fisch.
Essen Sie rotes Fleisch und Wurst höchstens zwei- bis dreimal pro Woche.
Verzichten Sie auf Zwischenmahlzeiten.
Füllen Sie den Teller zur Hälfte mit Gemüse oder Salat.
Sorgen Sie dafür, dass Sie pro Nacht auf sechs bis acht Stunden Schlaf kommen. Wer zu wenig schläft, schüttet ein Hungerhormon aus.
Bewegen Sie sich mindestens dreimal in der Woche eine Stunde lang so, dass Sie leicht schwitzen.
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