Medien: Sprachrohre der Pharma
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saldo 11/2022
07.06.2022
Max Fischer
Die Herstellung von Corona-Impfstoffen bescherte Unternehmen wie Moderna, Pfizer/Biontech oder Johnson & Johnson Milliardengewinne. Allein Biontech erzielte 2021 vor allem dank des mit Pfizer hergestellten Covid-Vakzins einen Nettogewinn von knapp 10,5 Milliarden Franken. Ein Jahr zuvor belief sich der Konzerngewinn noch auf 15,6 Millionen Franken. Doch nun stockt das Geschäft. Rund 60 Prozent der Weltbevölkerung ist gemäss der Universität Oxford (GB) geimpft, die nati...
Die Herstellung von Corona-Impfstoffen bescherte Unternehmen wie Moderna, Pfizer/Biontech oder Johnson & Johnson Milliardengewinne. Allein Biontech erzielte 2021 vor allem dank des mit Pfizer hergestellten Covid-Vakzins einen Nettogewinn von knapp 10,5 Milliarden Franken. Ein Jahr zuvor belief sich der Konzerngewinn noch auf 15,6 Millionen Franken. Doch nun stockt das Geschäft. Rund 60 Prozent der Weltbevölkerung ist gemäss der Universität Oxford (GB) geimpft, die nationalen Impfkampagnen stossen kaum mehr auf Interesse.
Was tun, um das Geschäft am Laufen zu halten? Richtig. Schon in der Pandemie erwiesen sich manche Journalisten als treue Helfer in der Not. Jetzt können die Chefs der Impfhersteller wieder auf sie zählen.
Auf der Titelseite des «Blick» (17.5.) forderte Moderna-Chefarzt Paul Burton: «Es braucht schon jetzt einen zweiten Booster.» Auf den Seiten 2 und 3 malte er zuerst den Teufel an die Wand: «Die Pandemie hält an. Es wird noch viele weitere Varianten geben, vielleicht sogar noch schwerwiegendere.» Dann beschwichtigt er: «Menschen, die geimpft und geboostert sind, können tatsächlich in einer gewissen Normalität leben.» Aber sie müssten sich Jahr für Jahr impfen lassen. Kritische Fragen des Journalisten? Fehlanzeige. Weshalb Kinder schon wieder impfen lassen, obwohl die Krankheitsverläufe meist leicht sind? In welchen Bevölkerungsgruppen sind die Nebenwirkungen gravierender als eine allfällige Erkrankung? Weshalb sind die Verträge zwischen den Staaten und den Impfherstellern noch immer geheim? Fragen über Fragen, die offenbar nur die Leser interessieren, nicht die Journalisten.