Lübeck: Zu Besuch bei Nobelpreisträgern
Die Ostseemetropole liegt etwa 65 Kilometer nordöstlich von Hamburg. Sie ist bekannt für ihre Backsteingotik-Bauten und gilt als «Mutter der Hanse», der berühmten Handelsvereinigung. Die Altstadt wurde auf einer Flussinsel erbaut und blieb im Zweiten Weltkrieg weitgehend von Bombardierungen verschont. Seit 1987 steht das Zentrum der Stadt mit rund 220 000 Einwohnern, seinen Handelshäusern und Salzspeichern auf der Unesco-Liste des Weltkulturerbes. Es lohnt sich, drei Bürgerhäuser näher anzuschauen. Das Buddenbrookhaus diente Thomas Mann als Vorlage für die literarischen Schauplätze des Romans «Buddenbrooks» – 1929 erhielt der Lübecker dafür den Nobelpreis für Literatur. Wenige hundert Meter entfernt steht ein weiteres Haus eines Nobelpreisträgers. Hier verfasste Günter Grass seinen Roman «Die Blechtrommel». Über den Museumsgarten besteht ein direkter Zugang zum Haus des dritten Lübecker Nobelpreisträgers, des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt.
Bahn: Ab Basel 8 Stunden
Flugzeug: Über Hamburg oder Bremen jeweils 1 Stunde 30 Minuten
Karlsruhe: Einzigartige Fächerstadt
Die zweitgrösste baden-württembergische Stadt Karlsruhe (rund 300 000 Einwohner) ist wegen des Bundesgerichtshofs und des Bundesverfassungsgerichts auch als «Residenz des Rechts» bekannt. Der zweite Beiname «Fächerstadt» zeugt von der einzigartigen Stadtarchitektur. Im Jahr 1715 verlegte der Stadtgründer und Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach seine Residenz in die Wälder der Oberrheinischen Tiefebene. Vom Schloss liess er fächerförmig insgesamt 32 Strassen in alle Richtungen erbauen. Auch heute wird das Stadtzentrum durch das grosse Schloss dominiert. Im Sommer locken seine kühlen Parkanlagen. Besonders sehenswert sind der Karlsruher Zoo, der als Stadtgarten angelegt ist, sowie das renommierte Museum ZKM – Zentrum für Kunst und Medientechnologie. Und zum Einkaufen gibt es die Fussgängerzone der Kaiserstrasse.
Bahn: Ab Basel 2 Stunden
Bremerhaven: Ab zum Hafen
Die grösste deutsche Stadt an der Nordseeküste mit rund 115 000 Einwohnern gehört als Exklave zum Stadtstaat Bremen. Bremerhaven ist nicht besonders malerisch. Hauptattraktionen sind der Hafen und die «Havenwelten». Diese sind das neue maritime Tourismuszentrum, das auf dem Gebiet des alten Hafens entstand. Höhepunkt ist das Klimahaus, welches das Klima und den Klimawandel zum Thema hat. So können Besucher das Klima in acht «Ländern» hautnah erleben: Die «Station Antarktis» besteht etwa aus einer echten Eislandschaft, in «Niger» ist es rund 35 Grad heiss. Einen Besuch wert sind auch das Deutsche Schifffahrtsmuseum (inklusive Museumsflotte), der «Zoo am Meer» sowie das Deutsche Auswandererhaus – bis 1854 stieg die Seestadt zum grössten Auswandererhafen Europas auf. Empfehlenswert ist auch eine Hafenrundfahrt im weltweit grössten Containerterminal.
Bahn: Ab Basel 8 Stunden
Flugzeug: Über Hamburg oder Bremen jeweils 1 Stunde 30 Minuten
Düsseldorf: Flanieren auf der «Kö»
Düsseldorf mit seinen rund 620 000 Einwohnern ist die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens. Die Rheinmetropole ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort und schafft es regelmässig in die Top-Ten-Liste der lebenswertesten Städte der Welt. Als wichtigste Touristenziele gelten die historische Altstadt mit ihren fast 300 Kneipen und die mondäne Königsallee («Kö») – laut einigen Reiseführern einer der schönsten Boulevards und Einkaufsstrassen in Europa. Düsseldorf ist auch eine bekannte Kunstmetropole. Museen wie das K20 locken mitWerken von Paul Klee oder Pablo Picasso. Besonders schön ist die Stadt an der Rheinpromenade, wo der breite Fluss wie ein See wirkt. Einen Abstecher wert ist der Medienhafen. Auf dem alten Hafengelände schufen Stararchitekten wie Frank O. Gehry oder David Chipperfield eine spektakuläre Architekturmeile.
Bahn: Ab Basel 4,5 Stunden. Lässt sich gut mit Wuppertal kombinieren (30 Minuten)
Flugzeug: 1 Stunde 15 Minuten
Wuppertal: Industriegeschichte live
Wuppertal ist mit seinen knapp 360 000 Einwohnern etwa gleich gross wie Zürich. Die Wiege der Industrialisierung in Deutschland – der Bayer-Konzern wurde hier gegründet – ist reich an Industriedenkmälern und Fabrikantenvillen. Als Wahrzeichen gilt die 1901 eröffnete und denkmalgeschützte Schwebebahn, ein weltweit einzigartiges Verkehrsmittel. Sie wurde möglich durch die eigenartige Topografie Wuppertals – einem schmalen, rund 20 Kilometer langen Flusstal mit steilen, oft bewaldeten Hängen. Mit einem Tagesticket für 7 Euro kann man die Stadt so in aller Ruhe aus zwölf Metern Höhe bestaunen. Das Luisenviertel sollte man allerdings zu Fuss entdecken. Das um 1850 erbaute Altstadtquartier mit seinen klassizistischen Wohnbauten ist voller schicker Läden, Bars und Cafés. Ein Aufenthalt in Wuppertal lässt sich leicht mit einem Besuch der nahegelegenen Städte Essen, Dortmund oder Düsseldorf verbinden.
Bahn: Ab Basel 4,5 Stunden