Privatlabors bezahlten Schweizer Ärzten heimlich über 100 Millionen Franken, um mehr Aufträge zu erhalten. Das trieb die Gesundheitskosten in die Höhe. Eine der beteiligten Firmen war die Laborkette Dr. Risch aus Vaduz, Liechtenstein (saldo 20/2023). Sie unterhält in der Schweiz und Liechtenstein nach eigenen Angaben über 25 Filialen. Im Januar reagierte der Liechtensteinische Krankenkassenverband auf die saldo-Enthüllungen und empfahl der Regierung, bei allen medizinischen Leistungserbringern allfällige Laborvergütungen abzuklären.

Darauf will die Regierung aber verzichten, wie die Zeitung «Vaterland» schreibt. Eine weiterführende Abklärung würde «nicht als zielführend» erachtet. Die Situation in Liechtenstein unterscheide sich von derjenigen in der Schweiz, die stärker durch Konkurrenz unter den Labors geprägt sei.