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10.08.2015
Zwanzig der grössten Kreuzfahrtschiffe stossen zusammen soviel Schadstoffe aus wie 120 Millionen Personenwagen – so die Zahlen des deutschen Naturschutzbundes. Die deutsche Dokumentation «Alles Öko auf dem Traumschiff» macht sich auf die Dreckspur der «schwimmenden Hotels» in Europa.
Der Balkon einer Anwohnerin am Ostseeort Warnemünde ist mit einem schwarzen Belag bedeckt. Es riecht streng nach Teer. Am Hafen in der Nähe legen jährlich 190 Kreuzfahrtschiffe an. Ähnlich in Norwegen: Durch die engen Fjorde fahren jährlich Hunderte von grossen Schiffen. Statt nach Wiese und Wäldern riecht es nach Öl und Abgasen.
Betreiber verhindern strengere Grenzwerte
Die Emissionen der Kreuzfahrtschiffe – Kohlendioxid, Stickoxide und Feinstaubpartikel – verschmutzen nicht nur die Umwelt. Auch Menschen sind davon betroffen. Feinstaub gelangt via Lunge in den Blutkreislauf.
Viele Kreuzfahrtschiffe fahren mit Schweröl. Russfilter sind nicht vorgeschrieben (saldo 11/11) und die gesetzlichen Grenzwerte sind viel zu hoch. Beispiel Nord- und Ostsee: Der Schiffstreibstoff darf 1 Prozent Schwefel enthalten. Das ist tausend Mal so viel wie bei einem Auto. Für Stickoxide werden strengere Grenzwerte auf Druck der Schifffahrtsbetreiber andauernd vertagt. Für Feinstaub existiert überhaupt kein Grenzwert.
Noch schlimmer ist die Lage im Mittelmeer. Hier dürfen die Abgase dreieinhalb Mal so hoch sein wie in der Nord- und Ostsee. Dazu kommt: Im Hafen laufen die Dieselmotoren weiter, damit für die energiehungrigen Schiffe genug Strom produziert wird.
Der Film ist online zu sehen unter www.saldo.ch/g4ede0.«Alles Öko auf dem Traumschiff», ein Film von Andreas Orth, Deutschland 2014, 44 min., NDR.
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