Kreditkarten: So zahlen Sie nicht zu viel
Post, SBB, Migros und Coop haben die günstigsten Kreditkarten für Normalverbraucher. Wer sie richtig einsetzt, spart viel Geld.
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saldo 17/2013
23.10.2013
Max Fischer
Kreditkarten sind nicht gratis. Im Gegenteil: Eine Vielzahl von verschiedenen Gebühren läppert sich Jahr für Jahr leicht zu einem Betrag von mehreren Hundert Franken zusammen: Die Karte selbst kostet in der Regel eine Jahresgebühr, jeder Geldbezug im Inland mindestens 5 Franken, im Ausland mindestens 10 Franken. Und wer mit der Karte im Ausland einkauft, zahlt einen von der Bank willkürlich festgelegten Umrechnungkurs und dazu noch einen teilweise sehr happigen Zuschl...
Kreditkarten sind nicht gratis. Im Gegenteil: Eine Vielzahl von verschiedenen Gebühren läppert sich Jahr für Jahr leicht zu einem Betrag von mehreren Hundert Franken zusammen: Die Karte selbst kostet in der Regel eine Jahresgebühr, jeder Geldbezug im Inland mindestens 5 Franken, im Ausland mindestens 10 Franken. Und wer mit der Karte im Ausland einkauft, zahlt einen von der Bank willkürlich festgelegten Umrechnungkurs und dazu noch einen teilweise sehr happigen Zuschlag. Die Unterschiede bei den Kosten und Gebühren sind riesig.
Das bedeutet: Wer die richtige Karte wählt und sie mit Köpfchen einsetzt, kann viel Geld sparen. Das zeigt ein saldo-Vergleich von 14 weitverbreiteten Kreditkarten (siehe Tabelle).
Richtig auswählen:
n Bei Migros, Coop und den SBB gibt es Kreditkarten ohne Jahresgebühren. Bei der Postfinance kostet die Visa oder Mastercard zwar 50 Franken im Jahr. Doch 0,5 Prozent des Umsatzes werden dem Kunden zurückerstattet, im ersten Jahr sogar das Doppelte. Wer im Jahr für 10 000 Franken über die Postfinance-Kreditkarte konsumiert, hat seine Karte auch gratis.
n Ebenfalls sehr unterschiedlich sind die Fremdwährungszuschläge: Die Banken schlagen auf jeden Einkauf im Ausland eine Gebühr von 0,9 bis 2,5 Prozent. Wer die Kreditkarte im Ausland einsetzt, fährt mit Postfinance und der Bank Cornèr am günstigsten (0,9 Prozent Zuschlag). Coop und Migros verlangen happige 1,5 Prozent Zuschlag, die SBB sogar 2 Prozent. Die Grossbanken sind noch teurer.
n Ein Vergleich von «K-Geld» (Ausgabe 5/10) hat gezeigt, dass die Basiskarten der Banken ihren Zweck erfüllen. Gold- und Platinumkarten bieten im Vergleich zu den Standardangeboten zwar höhere Ausgabelimiten und zusätzliche Versicherungen. Doch der Preis ist deutlich höher, der Mehrwert bescheiden. Die gebotenen Versicherungsleistungen haben zu viele Einschränkungen.
Tipp: Sich von den Zusatzleistungen nicht blenden lassen und nicht aus Prestigegründen eine teure Gold- oder Platinkarte kaufen.
Richtig benützen:
n Einkäufe von Waren und Dienstleistungen im Inland kosten in der Regel keinen Zuschlag. Ausnahmen sind etwa Fluggesellschaften wie die Swiss. Sie erhebt beim Kauf eines Retourtickets für aussereuropäische Flüge per Internet und Bezahlung mit Kreditkarte einen Zuschlag von 22 Franken.
n Für Barbezüge hingegen sind Kreditkarten nie geeignet. Egal, ob das Geld am Automaten oder Schalter im In- oder Ausland bezogen wird, kommen bis zu 4 Prozent des abgehobenen Betrages hinzu. Debitkarten (Postcard, Maestro) sind dafür die geeignetere und günstigere Variante.
n Kreditkarten eignen sich auch nicht, um Kredite aufzunehmen. Die Zinsen sind mit 9,5 bis 15 Prozent viel zu hoch. Wer einen Kleinkredit braucht, zahlt bei der MigrosBank mit 5,9 Prozent deutlich weniger.