Konsument Frenkel: Zu Fuss nach Mailand
Inhalt
saldo 03/2019
19.02.2019
Letzte Aktualisierung:
13.11.2019
Rechnen bereitete mir nie grosse Schwierigkeiten. Solange es eine Formel gibt, kann ich selbst die schwierigsten Aufgaben lösen. Komplizierter wird es mit Schätzaufgaben: Wie viele Reiskörner haben in einem Joghurtbecher Platz? Wie viele Haare hat eine Katze? Wie reagiert die Frau, wenn man selber Hosen einkauft?
Mir scheint, dass auch die Schweizerische Post im Schätzen nicht Weltmeister ist.
In ihrer Broschüre ...
Rechnen bereitete mir nie grosse Schwierigkeiten. Solange es eine Formel gibt, kann ich selbst die schwierigsten Aufgaben lösen. Komplizierter wird es mit Schätzaufgaben: Wie viele Reiskörner haben in einem Joghurtbecher Platz? Wie viele Haare hat eine Katze? Wie reagiert die Frau, wenn man selber Hosen einkauft?
Mir scheint, dass auch die Schweizerische Post im Schätzen nicht Weltmeister ist.
In ihrer Broschüre «Mitten im Leben. Das Angebot im Überblick» schätzt die Post die ungefähre Lieferzeit von Paketen ins Ausland.
Beförderungszeiten sind natürlich keine exakte Wissenschaft. Es kann immer wieder passieren, dass auf dem Flug von Zürich nach Berlin eine Sendung verloren geht oder das deutsche Bahnpersonal streikt. Trotzdem: Für ein «Economy-Paket» bis 30 kg dürfen Kunden laut Post mit «einer Lieferzeit von 4 bis 7 Werktagen» rechnen.
Für Italien gelten anscheinend andere Regeln. Die Post schätzt, dass ein Paket von Zürich nach Mailand «8 bis 15 Werktage» benötigt. Im schlimmsten Fall also drei Wochen. Das schafft ein Pöstler notfalls auch zu Fuss. Denn die direkten Züge aus der Schweiz nach Mailand sind bekanntlich chronisch verspätet. An der italienischen Post kann es jedenfalls nicht liegen. Denn sie selbst geht von einer landesweiten Lieferzeit von maximal vier Arbeitstagen aus.
Wer die Lieferzeit nach Mailand zu lang findet, kann sein Paket auch nach Goshogawara (Japan) senden. Dort soll es gemäss der Post nämlich bereits in nur «8 bis 10 Werktagen» ankommen.