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Wer meine Kolumne regelmässig liest, kommt leicht zum Schluss: Der Herr Frenkel ist ein dicker, undankbarer Zeitgenosse. Das ist falsch. Ich bin nicht undankbar.
Von den Leistungen der SBB zum Beispiel bin ich hellauf begeistert. Besonders angetan bin ich von ihrem Entscheid, im Fernverkehr nicht mehr zwei Zugbegleiter einzusetzen. Seit dem letzten Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember läuft nur noch ein Kontrolleur durch die Abteile. Höchstens.
Damit sparen die SBB Personal und Bahnkunden im Glücksfall ein Ticket. Genau wie ich. Und zwar vorletzte Woche. Ich fuhr zweimal von Zürich nach Bern. Am ersten Tag wurde ich weder auf der Hin- noch auf der Rückreise kontrolliert. Niemand störte meinen Schlaf. Entweder machte auch der Kontrolleur ein Nickerchen oder er war damit beschäftigt, sich bei jedem zweiten Passagier dafür zu entschuldigen, dass es aus der Toilette entsetzlich stank.
Auf jeden Fall blieb mein Billett unkontrolliert. Früher, als noch zwei Zugbegleiter die Billette kontrollierten, wäre das nicht passiert. Aber ich will nicht jammern. Im Gegenteil: Da das Ticket zehn Tage gültig war, benutzte ich es am nächsten Tag gleich noch einmal.
So sparte ich 51 Franken. Mit dem gesparten Geld kaufte ich mir einen feinen Wein. Da ich aber nicht nur dick und dankbar, sondern auch ein Samariter bin, hier noch ein wichtiger Hinweis: Kaufen Sie Ihr Ticket am Schalter oder am Automaten – nicht mit dem Handy. Diese Tickets sind nämlich nur am Reisetag gültig.
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