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Langatmig», «oberflächlich», «Schrottfilm», «Selten einen so schlechten Film gesehen». Das sind keine spontanen Kommentare über die Lottoziehung am vergangenen Samstag. Es sind Kritiken zum Film «Der Unschuldige».
Das Psychodrama über eine «gestandene Frau im freien Fall» kam vor zwei Jahren in die Schweizer Kinos. Die Zuschauerzahlen waren dramatisch tief. In der Datenbank von Pro Cinema, dem Dachverband der Schweizer Kino- und Filmverleihunternehmen, muss man ziemlich tief in den Keller scrollen, um die Zahl der Besucher zu erfahren: Es waren exakt 2269. Wir wollen aber fair bleiben. Es gibt in der Schweiz noch unbeliebtere Filme. Zum Beispiel die türkischsprachige Komödie «Bizim köyün sarkisi» (englischer Titel «Dark Dimensions»). Er brachte es laut Pro Cinema auf 2 Zuschauer.
Niemand zwingt irgendjemanden, einen Kinofilm zu machen. In der normalen Welt müssten Produktionsfirmen und Verleiher bei so miesen Zahlen Konkurs anmelden.
Nicht so in der Schweiz. Dem Bundesamt für Kultur sei Dank. «Der Unschuldige» bekam vom Bundesamt für Kultur drei Jahre lang Geld. Im Jahr 2016 gab es zwei Zahlungen von total 76 500 Franken für das «Drehbuch». Im Folgejahr überwies das Bundesamt 728 030 Franken unter anderem für die «Herstellung». Und im Sommer 2018 flossen nochmals 168 391 Franken. Diesmal über das Kässeli «Filmstandortförderung Schweiz».
Zusammengerechnet ergibt das die Summe von 972 921 Franken oder 428 Franken und 80 Rappen für jeden Zuschauer.
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