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Der Fortschritt macht auch vor Papiertaschentüchern nicht halt. Tempo-Taschentücher sind heute laut Werbung «waschmaschinenfest». Das bestätigt der aktuelle «K-Tipp»-Test («K-Tipp» 16/2018). Auf der Tempo-Website steht, wozu dies nützlich ist: «Wer kennt es nicht: Die Wäsche in die Waschtrommel gepackt und dir fällt ein, dass auf einem Taschentuch die hart erkämpfte Handynummer deines Schwarms steht. Oh no! Aber du hast doch sicherlich ein waschmaschinenfestes Tempo benutzt, oder nicht? Denn das rettet dir nicht nur deinen Tag, sondern auch dein Date.»
Ich erhalte leider nicht so häufig Handynummern von hübschen Frauen. Mein Problem ist eher, dass ich immer wieder meine eigene Nummer vergesse. Deshalb ist das waschmaschinenfeste Tuch auch für mich praktisch: Wer nach meiner Nummer fragt, kriegt einfach ein benutztes Taschentuch.
Ich kaufte also gleich eine Grosspackung mit 150 Taschentüchern. Erst danach warf ich einen Blick auf das Kleingeschriebene: «Waschmaschinenfest» gilt nur, wenn das Taschentuch in einer «Kleidungstasche» steckt und bei «max. 60 Grad und 3 kg Waschladung» gewaschen wird.
Ich ging zu meiner hübschen Frau und bat sie, unsere 6-kg-Waschmaschine künftig nur noch zur Hälfte zu füllen, auf 90-Grad-Wäsche zu verzichten und darauf zu achten, dass die Taschentücher künftig sorgfältig in Kleidungstaschen verstaut sind.
Meine Frau zeigte mir den Vogel und drehte sich mit einer eleganten 180-Grad-Drehung weg. Ich aber bleibe Optimist. Grossfamilien sind am Verschwinden. Bald gibt es deshalb sicher nur noch 3-kg-Waschmaschinen.
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