Seit ein paar Jahren habe ich bei Coop und Migros den Eindruck, alles werde teurer. Butter? Ein 250-­Gramm-­Mödeli kostete vor gut zwei Jahren noch ­weniger als 3 Franken. Jetzt sind es 3.40. Ein Kilo Spaghetti? Gab es damals für 90 Rappen. Inzwischen kostet es Fr. 1.40. Und ein Kilo Zucker? War seinerzeit für 1 Franken zu haben. Heute verlangt die ­Migros fast das Doppelte: Fr. 1.80.

Bei Coop ist es nicht anders. Ein Sechserpack 1,5-Liter-Mineralwasserflaschen schlug von Fr. 1.45 auf Fr. 1.80 auf. Kopier­papier von knapp 6 auf knapp 9 Franken. Und Aluminiumfolie kostet inzwischen das ­Doppelte.

Aber vielleicht täusche ich mich ja auch. Vielleicht ist es ganz ­anders. Vielleicht wird alles billiger. Und der Konsument ­Diener merkt es nicht. Dieser Eindruck entsteht jedenfalls, wenn ich die «Coop-Zeitung» lese. Sie in­formiert alle paar Wochen über «Preis­anpas­sungen». Einleitend erfahren wir Leser ­jeweils: «Coop senkt bei ausgewählten ­Produkten die Preise. Andere Artikel ­werden teurer.»

Aufgelistet waren kürzlich 16 Produkte. 15 waren billiger geworden. Gleiche Produkte waren mehrmals aufgeführt: Einweghandschuhe in Grösse S, in Grösse M und in ­Grösse L. Ich habe die «Preisanpassungen» seit Anfang Jahr aus­gezählt: Laut der «Coop-­Zeitung» sind 67 Produkte günstiger geworden, 13 Produkte teurer.

Entweder täuscht sich der Konsument Diener tatsächlich. Oder aber die «Coop-­Zeitung» täuscht ihre Kundinnen und Kunden, indem sie fast nur über Preis­senkungen berichtet.