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Meine Eltern erklärten mir seinerzeit: «In der Migros gibt es keine Markenprodukte. Für Ovomaltine muss man in den Konsum oder in den Denner gehen.» In der Migros gab es bloss Eimalzin. Das Produkt ähnelte dem Original. Der Name ebenfalls. Aber es kostete weniger. Heute ist es anders. Viele Produkte mussten Markenprodukten weichen. Mivella gibt es nicht mehr, dafür Rivella. Eimalzin gibt es zwar immer noch. Aber im Regal stehen auch Ovomaltine, Caotina und Nesquik.
Bei den Waschmitteln ist es ähnlich. Neben den Produkten der Migros-Eigenmarken sind auch Ariel und Persil zu finden. Fast sieht es aus, als würde die Migros ihren eigenen Produkten nicht mehr vertrauen. Jetzt aber hat die Migros eine lustige Werbekampagne lanciert: Abgebildet ist etwa Ketchup von Heinz. Daneben steht: «Aus Tomaten» und der Preis von Fr. 3.35. Ebenfalls abgebildet ist Ketchup der Eigenmarke M-Classic. Daneben steht: «Auch aus Tomaten» und der Preis von Fr. 1.85.
Die Botschaft: Die Migros-Produkte sind genauso gut, aber viel billiger. Weitere Sujets: Tempo-Taschentücher («weich») neben Migros-Taschentüchern («auch weich»). Gerber-Fondue («stinkt») neben Eigenmarken-Fondue («stinkt auch»). Oder Andros-Orangensaft («Saft») neben Migros-Orangensaft («auch Saft»).
Die Werbeplakate sind frech und zeugen von einem gesunden Selbstbewusstsein. Aber seitdem ich die Plakate gesehen habe, frage ich mich mehr denn je: Warum stehen in den Migros-Regalen überhaupt noch Markenprodukte? Wo sie doch gar nicht besser, sondern nur teurer sind.
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