Inhalt
Jeden Dienstag flattert bei uns die «Coop-Zeitung» in den Briefkasten. Wobei man eher sagen müsste: Sie plumpst in den Briefkasten. Können Sie sich, lieber Leser, liebe Leserin, vorstellen, wie schwer so eine «Coop-Zeitung» ist? Das «Migros-Magazin» ist leichter. Ich weiss es, denn ich habe beide gewogen. Jede einzelne Nummer. Ein Jahr lang.
Den Rekord stellte die «Coop-Zeitung» am 28. März und am 25. April auf: Sie wog 580 Gramm. Wobei ich präzisieren muss, dass die «Coop-Zeitung» nur einen Viertel des Gewichts ausmachte. Drei Viertel gingen aufs Konto des ganzen Werbeplunders, der beilag: Aktionsbeilage, Prospekte von Interdiscount, Mondovino, Livique und Jumbo sowie das «Grill»-Magazin.
Das 112-seitige «Grill»-Magazin voller Fleisch und Fisch irritierte mich. Denn ein Vierteljahr davor lag der «Coop-Zeitung» das 84-seitige «Veganuary»-Magazin bei. Coop forderte mich damals auf, «gemeinsam mit hunderttausenden Menschen aus der ganzen Welt am Veganuary» mitzumachen. Mich also rein vegan zu ernähren.
Offensichtlich besteht bei einer solch radikalen Kehrtwende viel Erklärungsbedarf. Und dafür brauchts wieder viel Papier. Deshalb zurück zum Gewicht: Ich begann zu rechnen. Die Auflage der «Coop-Zeitung» beträgt 2,504 Millionen Exemplare. Allein für eine Schwergewichts-Nummer müssen die Pöstler also 1453 Tonnen Papier schleppen.
Die «Coop-Zeitung» hat Glück, dass sie bei der Post von Mengenrabatten profitiert. Unsereiner würde für eine Sendung mit einem Gewicht von 580 Gramm Fr. 3.65 zahlen. Oder 9 Millionen Franken für eine einzige Ausgabe der «Coop-Zeitung».
Kommentare zu diesem Artikel
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar hinzuzufügen
Sind Sie bereits Abonnent, dann melden Sie sich bitte an.
Nichtabonnenten können sich kostenlos registrieren.
Besten Dank für Ihre Registration
Sie erhalten eine E-Mail mit einem Link zur Bestätigung Ihrer Registration.
Keine Kommentare vorhanden