Coop verkündete kürzlich in ganz­sei­tigen Inseraten: «Dauerhaft güns­tiger. Wir haben bei vielen Teigwaren die Preise gesenkt. Coop engagiert sich für günstige Konsumentenpreise.»

Ich war erfreut. Fast hätte ich ein Dan­kesschreiben verfasst. Als Beispiele für die Preissenkungen dienten die ­Teigwaren der Eigenmarken «Qualité & Prix» und «Sapori d’ Italia» sowie des bekannten ita­lienischen Herstellers Barilla. Die Barilla-­Teigwaren schaute ich mir ge­nauer an: Sie wurden 4 Prozent günstiger. 500 Gramm ­kosten seither Fr. 2.50 statt Fr. 2.60.

Meine Freude machte einer leichten Enttäuschung Platz. Denn so eine kapitale ­Preissenkung ist das nun auch wieder nicht. Und ich glaubte, mich an eine nicht allzu ­ferne Zeit zu erinnern, in der die Barilla-­Teigwaren deutlich günstiger waren. ­

Deshalb ging ich kurz ins Internet. Und ­ siehe da: Vor der Pandemie kosteten die Teigwaren Fr. 2.10. Seither erhöhte Coop den Preis jedes Jahr: 2020 nur leicht auf Fr. 2.20, im Jahr darauf schon etwas massiver auf Fr. 2.50 und letztes Jahr schliesslich auf Fr. 2.60.

So geht das also: Zuerst den Preis um 24 Prozent erhöhen, danach wieder um mickrige 4 Prozent senken und daraus dann eine Riesensache machen. So viel zum Enga­gement «für günstige Konsumentenpreise».

Und dann gibt es da noch eine Sache, liebe Coop-Leute: Den Preis für die Spaghetti aus eurer Billiglinie «Prix-Garantie» habt ihr innert drei Jahren von 90 Rappen auf Fr. 1.40 Franken erhöht. Das ist ein Aufschlag um sagenhafte 56 Prozent. Schon vergessen? Warum habt ihr den Preis der günstigsten Teigwaren nicht wieder gesenkt?