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Jeder dritte Mensch leidet an Hunger. Der Dokumentarfilm «10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?» zeigt, wie Bauern, Industrie und Wissenschaft nach Lösungen für das Welthungerproblem suchen.
Der deutsche Filmemacher Valentin Thurn stösst dabei auf teils haarsträubende Lösungsansätze. So fordert ein Mitarbeiter des deutschen Chemiekonzerns Bayer, dass man genetisch veränderte Pflanzen schnell auf den Markt bringen soll – auch wenn unklar ist, welche Langzeitfolgen dies für Mensch und Umwelt haben kann.
In einer Pflanzenfabrik in Kyoto wachsen Salatköpfe in Gestellen – ganz ohne Erde. Geerntet wird neun Mal pro Jahr. Für Drittweltstaaten wäre diese Technik aber unbezahlbar.
Hybridgetreide aus dem Labor
Eine andere Möglichkeit ist Hybridgetreide, das im Labor gezüchtet wird. Die Erträge sollen 20 Prozent über denen von normalem Getreide liegen. Bei einer Überschwemmung lernte ein indischer Bauer die Nachteile kennen: Sein Hybridreis ging ein. Der konventionelle Reis der Nachbarn überlebte.
Besonders die industrielle Landwirtschaft steht in der Kritik von Valentin Thurn. Grossfarmer nehmen den Kleinbauern das Land weg und machen grosse Gewinne. Erstaunlich ist aber: Kleinbauern in Entwicklungsländern ernten im Durchschnitt pro Hektare mehr als Grossfarmer. Dank Handarbeit bewirtschaften sie ihre Felder intensiver und gründlicher. Zudem sorgen sie lokal für eine bessere Verteilung der Lebensmittel.
Der Dokumentarfilm zeigt leicht verständlich die Problematik der modernen Landwirtschaft auf. Kinostart je nach Region zwischen 17. September und 19. Oktober.
«10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?», ein Film von Valentin Thurn, Deutschland 2015, 107 min., Trigon-Film.
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