Brauche ich die Hormontabletten?
«Vor zwei Jahren musste ich mit 50 die Gebärmutter entfernen lassen. Deshalb erhielt ich Hormontabletten. Trotzdem ist meine Stimmung labil und ich schlafe schlecht. Sind die Tabletten nötig?»
Nein. Da Ihnen die Tabletten offensichtlich keine Vorteile bringen, empfehle ich stattdessen ein pflanzliches Präparat mit Traubensilberkerze. Dieses kann Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit bessern, aber auch bei Nervosität und Schlafstörungen helfen.
Natürliches gegen die depressive Stimmung?
«Seit zwei Jahren habe ich die Mens nur noch unregelmässig. Dazwischen fühle ich mich oft wochenlang schlecht und depressiv. Welche pflanzlichen Mittel helfen?»
Gegen leichte Depressionen helfen Tabletten mit Johanniskraut. Bei Ihnen könnte auch Mönchspfeffer helfen, weil die depressive Verstimmung wahrscheinlich mit der unregelmässigen Periode zu tun hat. Mönchspfeffer-Präparate eignen sich bei Beschwerden vor der Mens wie Stimmungsschwankungen, Schmerzen im Unterleib, Müdigkeit und Reizbarkeit. Auch zu Beginn der Wechseljahre sind sie oft hilfreich.
Am Wochenende auf Hormone verzichten?
«Seit sieben Jahren nehme ich Hormontabletten. Wenn ich die Tabletten absetze, bekomme ich sofort massive Hitzewallungen. Bringt es etwas, wenn ich zeitweise auf die Tabletten verzichte?»
Nein. Langfristig haben die Tabletten trotzdem die gleichen Risiken. Zudem könnten sich die Beschwerden wieder verschlimmern, wenn Sie die Hormone nicht jeden Tag nehmen. Möglicherweise hilft Ihnen aber auch ein niedriger dosiertes Präparat.
Warum hilft mir Melatonin nicht?
«Seit 20 Jahren habe ich keine Mens mehr. Seither schlafe ich schlecht. Präparate mit dem Schlafhormon Melatonin helfen nicht. Wieso?»
Melatonin hilft nur dann gegen Schlafprobleme, wenn man zu wenig von diesem Hormon hat. Bei Ihnen ist dies wohl nicht der Fall. Bei Schlafstörungen ist es wichtig, dass Sie tagsüber aktiv sind und sich genügend bewegen. Den Abend sollten Sie entspannt gestalten und das Licht drosseln. Das hilft dem Körper, zur Ruhe zu kommen. Manchmal ist auch ein niedrig dosiertes Antidepressivum sinnvoll, das müde macht. Dazu gehören Remeron, Surmontil oder Trittico.
Was hilft gegen das starke Schwitzen?
«Ich musste meine Gebärmutter entfernen lassen. Seither schwitze ich sehr stark und bin unruhig. Ein Präparat mit Traubensilberkerze half nicht, ein Östrogenpflaster verschlimmerte die Beschwerden sogar. Was raten Sie mir?»
Da das Östrogen nicht geholfen hat, haben Ihre Beschwerden wahrscheinlich nichts mit den Wechseljahren zu tun. Gegen das starke Schwitzen empfehle ich ein Präparat mit Salbei, gegen die innere Unruhe Hopfen-Urtinktur. Machen Sie zusätzlich am Morgen Wechselduschen mit kaltem und warmem Wasser. Das verbessert die Fähigkeit des Körpers, die Temperatur auszugleichen, und vermindert zudem das Schwitzen.
Muss ich noch länger Hormone schlucken?
«Seit über 20 Jahren verschreibt mir die Frauenärztin das Hormonpräparat Activelle. Damals hatte ich Wallungen und eine unregelmässige Periode. Brauche ich das Medikament noch?»
Nein. Denn Sie haben heute ziemlich sicher auch ohne Hormone keine Wechseljahrbeschwerden mehr, und auch Ihre Knochendichte ist in Ordnung. Die langfristige Einnahme von Hormonpräparaten bringt mehr Risiken als Vorteile. Sie sollten das Mittel schrittweise absetzen.