Die Verkäuferin in der Zürcher Manor-Filiale weibelt zwischen den vielen Kaffeemaschinen hin und her. Dann hält sie inne und sieht die Kundin erschöpft an. «Wissen Sie, die Maschinen unterscheiden sich zwar in der Handhabung und dem Design. Doch das Ergebnis in der Tasse ist bei jedem Gerät das Gleiche.»
Ob dem so ist, kann saldo nicht beurteilen. Sicher ist: Die Preise sind sehr unterschiedlich. saldo hat deshalb die Preise von 20 Maschinen von 13 Händlern verglichen. Darunter sind Manor und Coop City. Diese verkaufen die Kaffeemaschinen nur in ihren Filialen.
Bei Fust, Interdiscount, Media-Markt, M-Electronics, Nespresso und der Post kann man die Geräte sowohl in den Filialen als auch per Internet erwerben. Die restlichen Händler im Vergleich verkaufen ihre Ware lediglich online.
Das Ergebnis: Die Geräte unterscheiden sich nicht nur in der Handhabung und im Design, sondern auch im Preis. Und wie! Bei einigen Händlern bezahlen Kunden für das gleiche Modell ein Vielfaches.
Beispiele: Die Kapselmaschine «Tassimo Bosch Amia» kostet bei der Post 169 Franken. Das ist fast sechs Mal mehr als bei Media-Markt (Fr. 29.95).
Der Kaffeevollautomat «De’Longhi ECAM Magnifica Silber» kostet bei Interdiscount 1199 Franken. Wer das Gerät im Internetshop PC-Ostschweiz.ch kauft, zahlt 664 Franken – und spart 535 Franken.
Günstig: Galaxus, Media-Markt, Microspot, PC-Ostschweiz
Für das Modell «Melitta Caffeo CI Silber» verlangt die Post Fr. 1302.50. Bei Media-Markt und Galaxus.ch zahlen Kunden für die gleiche Maschine lediglich 879 Franken.
Allgemein teuer sind Coop City, Interdiscount, M-Electronics, Nespresso und die Post. Sie verlangten für mindestens drei Kaffeemaschinen im Vergleich Höchstpreise. Eher günstige Preise haben Galaxus.ch, Media-Markt, Microspot.ch und PC-Ostschweiz.ch.
Der Coop-Konzern verkauft teilweise die gleichen Geräte über die Läden von Coop City sowie über die Tochtergesellschaften Fust, Interdiscount und Microspot.ch – und dies zu sehr unterschiedlichen Preisen. Der Vollautomat «Philips Saeco Minuto One Touch Schwarz» zum Beispiel kostet bei Fust 499 Franken, bei Interdiscount 999 Franken – also mehr als das Doppelte. Für die Kolbenmaschine «Solis Barista Pro Typ 114 Silber» zahlen die Kunden von Coop-City-Warenhäusern 899 Franken. Der Internetshop Microspot.ch verrechnet 200 Franken weniger.
Bei Microspot lohnt sich auch der Kauf von Kapselmaschinen. Bei sechs von zehn Modellen im saldo-Vergleich kommen Kunden hier am günstigsten weg. Coop sagt, dass die Tochtergesellschaften ihre Einkäufe selbständig tätigen und die Preise eigenständig gestalten.
Post verlangt noch höhere Preise als Nespresso
Insgesamt am teuersten sind Nespresso und die Post: Sie verlangen für fast jede Kapselmaschine in ihrem Sortiment Höchstpreise. Die Post überbietet die ohnehin hohen Preise von Nespresso um jeweils einen Franken.
Die Post ist der Ansicht, ihre Preise seien «marktgerecht». Der Kunde solle selber entscheiden, wo er seine Geräte kaufen möchte. Nespresso gibt den Ball weiter: «Das Unternehmen hat keinen Einfluss auf die Maschinenpreise im Handel.»