Textprogramme wie etwa Word enthalten meist eine Rechtschreibkorrektur. Sie unterstreicht automatisch ein Wort, das falsch geschrieben ist. Und je nach Programm schlägt die Rechtschreibprüfung auch passende Korrekturen vor. Ein saldo-Test zeigt jedoch: In vielen Schreibprogrammen funktioniert die Korrektur schlecht. Besonders Gratissoftware wie Libre Office, Google Docs oder Apple Pages erkennen die Schreibfehler oft nicht.
Eine Alternative sind Rechtschreibtools im Internet. Sie sind gratis und einfach zu bedienen: Man kopiert den Text in ein Feld auf der Internetseite, klickt auf den Startknopf, und schon werden die Fehler angezeigt. Klickt man auf den Fehler, schlagen die Programme Korrekturen vor.
saldo-Test mit einem Text mit 100 Fehlern
Die Betreiber dieser Tools geben in ihren Datenschutzrichtlinien an, dass die Texte nur für die Prüfung der Rechtschreibung gespeichert und danach gleich gelöscht werden. Ob das stimmt, lässt sich nicht überprüfen. Wer also extrem vertrauliche Texte korrigieren lassen will, sollte besser keine Onlinetools verwenden. saldo testete verschiedene Rechtschreibprüfungs-Websites mit einem Text, der insgesamt 100 Schreibfehler enthielt: Tippfehler, falsche oder fehlende Satzzeichen, falsche Gross- und Getrenntschreibung sowie Fallfehler.
Internetdienste finden mehr Fehler als Microsoft Word
Das Ergebnis: Die Internet-Korrektoren sind ähnlich gut wie die besten Schreibprogramme (Papyrus Autor, Textmaker) und besser als der Rest (siehe Übersicht im PDF). Sie korrigieren deutlich besser als die Desktop-Office-Programme und schlagen auch das Standardprogramm Microsoft Word.
Am zuverlässigsten war die Korrektur von Duden.de. Sie erkannte 69 von 100 Fehlern und schlug 57-mal eine korrekte Alternative vor. Der Nachteil der Seite: Man kann aufs Mal nur 1500 Zeichen prüfen lassen. Danach muss man die nächsten 1500 Zeichen hineinkopieren. Wer mehr auf einmal will, muss 11 Franken pro Monat zahlen. Bei Rechtschreibpruefung24.de sind 20 000 Zeichen auf einmal kostenlos, für mehr Zeichen pro Prüfung zahlt man Fr. 5.75 pro Monat.
Wenig Probleme bereiteten den Internetprogrammen Tippfehler wie «Baummwolle» oder «Flimkritik». Mindestens 18 der 20 Fehler wurden entdeckt. Mit falsch gesetzten Satzzeichen hatten die Internetprogramme hingegen Mühe: So markierten einige den Satz «Wer weiss, ob, er nicht zurückkommt» nicht als falsch. Alle Websites versagten bei den Fallfehlern. Sätze wie «Es wird einen langen Tunnel gebaut» oder «Für uns allen ist das ein Problem» wurden als korrekt eingestuft.
Fazit: Korrekturprogramme im Internet ersetzen das sorgfältige Prüfen von Texten durch den Verfasser nicht. Sie sind aber eine gute Ergänzung. Bei Schreibprogrammen wie Textmaker, Papyrus Autor oder Microsoft Word kann es sich bei wichtigen Texten lohnen, sie auf der Duden-Seite zusätzlich prüfen zu lassen. Das gilt für kostenlose Schreibprogramme erst recht.